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Licht ins Farbmanagementdunkel bringen
Hallo zusammen,
ich hhofe ich bin hier im richtigen Forum..... Seit einiger Zeit beschäftige ich mich ein wenig mit Farbmanagement, und es drängen sich doch einige Fragen auf, die evtl. auch für andere interessant sein könnten (weniger die Fragen, vielmehr die Antworten...) Folgendes habe ich gemacht: 1) ich habe meinen Monitor kalibriert (Spyder), und das Profil wird ordentlich bei jedem Windowsstart auf die Grafikkarte geladen - sehr schön! 2) Ich benutze einen kalibrierten Film.-Scanner (Nikon Coolscsan 5000) Was genau passiert jetzt, wenn ich ein Dia scanne und als HDR zur späteren Bearbeitung abspeichere? Wird das Scannerprofil mit zur Datei gespeichert, oder werden die gescannten RGB-Werte aufgrund des Profils geändert? Anders formuliert: führt das Profil zu einem Datenverlust weil die RGB-Werte geändert werdeb? Wenn ich das gescannte Foto in einer Software lade, die Farbmanagement unterstützt werde ich gefragt ob ich das eingebette Profil benutzen möchte, den Arbeitsfarbraum oder kein Farbmanagement. Was genau passiert bei den unterschidichen Optionen. Und auch hier wieder: Führt das konvertieren in den Arbeitsfarbraum zu Informationsverlusten? Meine Sorge ist, das, wenn ich meinen Monitor neu kalibriere, was ich alle 2-4 Wochen machen soll, jedesmal ein wenig der Farbinformationen verloren geht... Ist diese Sorge berechtigt? Ich hoffe die Fragen sind 1) hier richtig und 2) nicht zu doof! Danke und Gruß Wolli |
#2
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1.) Monitor kalibrieren ist schon mal sehr gut
2. Den Scanner kenn ich bestens, musste über 1000 Dia's damit einscannen, bzw hab es an die Praktikan dann weitergegeben hehe Ich will es dir ganz einfach erklären, das Thema ist weitaus komplexer, aber dann verstehst du wohl nur noch Bahnhof Das Scannerprofil ist eine art Korrektur. Dein Dia-Scanner scannt dein Dia ein, dabei kann er aufgrund der Optik etc. die Farben nicht 100% korrekt wiedergeben. In Deinen Scannprofil ist jetzt gespeichert wo es korrigieren muss. Beispielsweise scannst du einen blauen Himmel ein. Der Scanner gibt aber (aus verschiedenen Gründen) ein etwas grünliches Blau wieder. In deinem Scannprofil ist dieser fehler gespeichert, daher wirkt er dem entgegen und entzieht etwas grün. Somit kommt wieder ein schönes Blau heraus . Also dein Scannprofil korrigiert nur die Fehler die dein Scanner macht. Bei deinem Monitor ist das genauso, dadurch das du ihn kalibriert hast werden die fehler der Farbanzeige in deinem Monitor ebenfalls korrigiert, allerdings "on the fly" deine Grafikkarte rechnet die Fehler immer direkt aus. Das Profil wird also in keinem deiner Bilder gepeichert sondern nur zur korrekten Darstellung verwendet. Das Scannprofil wird direkt in die Datei geschrieben, sonst wüsste ja bsp. Photoshop oder jeder andere Colomanagment-fähig Software nicht wie das Bild korrigiert werden soll. Die RGB-Werte die dein Scanner aufgenommen hat bleiben die gleichen werden nur durch eine "andere Brille" dargestellt. Wenn du dein eingesanntes Bild, was ja mit dem Scannprofil getaggt ist, in Photoshop öffnest weis Photoshop anhand der Scanprofil genau wie es die RGB-Werte korrigieren muss. Zur Photoshop-Meldung: Eingebettetes Farbprofil verwenden (anstatt des Arbeitsfarbraumes) Das ist in jedem Fall die richtige Wahl, wäre ja sinnlos deinen Scanner zu kalibrieren und ein Profil zu erstellen wenn du es dann direkt konvertierst bzw verwirfst. Ich würde es immer in dem eingebtteten Farbprofil öffnen, dann kannst du es in Photoshop bearbeiten und jederzeit gezielt in jedes beliebiges andere Farbprofil konvertieren. Dokumentenfarben in Arbeitsfarbraum konvertieren: Arbeitsfarbraum was is das denn? Das ist der Farbraum der in deinen Farbeinstellungen (Bearbeiten - Farbeinstellungen) engestellt ist. Es in diesen Farbraum zu konvertieren macht keinen Sinn, jedenfalls nicht über diesen Dialog. Der Arbeitsfarbraum ist nur dafür zuständig, dass wenn du eine "Neue Datei" erstellst es direkt in dem ausgewählten Farbprofil erstellt wird. Hast du dort sRGB eingestellt werden also alle "neuen Dateien" die du erstellst in eben diesem Farbraum erstellt. eingebettets Farbprofil verwerfen Ja das ist natürlich absoluter Quatsch Warum solltest du jetzt schon selber wissen. Kurz erklärung in Bezug auf RGB. Du scannst ein Bild ein oder fotografierst etwas, dabei werden Helligekeitswerde aufgenommen. Beispielsweise fotografierst du eine rote Rose (oder sonst irgendwas ) Jetzt hast du beispeilsweise einen Wert von RGB 200/0/0 aufgenommen. Also ein helles Rot, doch wie hell ist das Rot den und wie genau soll das ROt aussehen? genau das beschreibt ein Farbprofil. dort wird genau definiert welchen Fabrton, welche Sättigung und welche Helligkeit dein Rot hat. Wenn du das Farbprofil jetzt verwirfst dann hat Photoshop nur wieder die Information von 200/0/0 aber wie genau das ausehen soll kann man nur erraten. Zitat:
Es gibt prinzipiell 4 verschiedene. relativ farbmetrisch perzeptiv absolut farbmetrisch sättigung Das ganze ist sehr komplex und ich erkläre dir das jetzt auch wirklich sehr einfach. relativ farbmetrisch bescheidet einfach alle Farben die außerhalb liegen, also wirft sie einfach weg. die Farben die in den kleineren reinpassen werden aslo nicht verändert. perzeptiv komprimiert alle Farben (also sklaiert sie sozusagen) solange bis der maximalste Wert ders größeren in den kleineren passt. Dadurch werden alle Farben verändert. dadurch bleibben die Abtsände aber auch gleich und der Kontrast im Bild bleibt so gut wie es geht bestehen. absolut farbmetrisch macht genau das hleiche rechnet allerdings die Papierfarbe mit ein, also lediglich für die Druckausgabe geeignet. sättigung verschiebt alle farben auch wenn die kleiner sind in den maximalen "Außenbereich" des Farbprofils. Bei allen Fabrraumkonvertierungen geht Photoshop über einen medienneutralen Farbraum LAB: Naja gut das führt dann wohl zu weit und ich denk deine Frage ist beantwortet, wenn du mehr darüber wissen willst kannst du ja nochmal nachhaken. Gruß Robby |
#3
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Hallo Robby,
vielen Dank für Deine Antwort. Hat wirklich geholfen! Ich fasse das nochmal anhand eines Beispieles zusammen: 1) Scannen: Ich scanne also ein einfarbiges Dias welches ein Rot von sagen wir 200/0/0 hat. Aufgrund der Optiken etc. scannt das Gerät sagen wir mal 180/10/10. Dieser Wert - also 180/10/10 - wird in die Bilddatei geschrieben, zusammen mit dem Profil des Scanners in dem steht, das der Wert 180/10/10 eigentlich dem Wert 200/0/0 entspricht! 2) Bildverarbeitung I: Ich öffne die Datei und sage "Eingebettetes Farbprofil verwenden". D.h. in den RGB-Werten im Arbeitsspeicher steht weiterhin 180/10/10, aber es wird ein Wert 200/0/0 dargestellt. 3) Monitor: Im Farbprofil des Monitors steht z.B. das der Farbwert 200/0/0 dargstellt wird wie 210/0/0. Also führt die Grafikkarte eine entsprechende Korrektur durch, d.h. das Rot wird etwas abgedunkelt dargestellt. 4) Bildbearbeitung II: Ich spiegele und rotiere das Bild, d.h. ich mache keine Änderung an den Farbwerten. Jetzt speichere ich das Foto erneut. In der Datei steht jetzt wieder der Farbwert 180/10/10 zusammen mit den Scannerprofil, obwohl ich den Wert 200/0/0 sehe. 4) Bildbearbeitung III: Jetzt dunkle ich das Bild ab. ich sehe z.B. einen Farbwert der dem gesehenen Wert 150/0/0 entspricht. Dieses Bild speichere ich erneut ab. In der Datei steht jetzt z.B. 135/0/0 (da der Scanner rot ja zu dunkel einscannt, nur als Beispiel), zusammen mit dem Profil des Scanners. Ist das alles richtig? Vielen Dank, Wolli |
#4
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hy graythornww,
willkommen im psc-forum also redrum hat das durchaus schön erklärt. Du solltest dein bild anschließend mit einem allgemeinen farbprofil versehen, da diese dann standardisiert sind und von allen geräten gleich interpretiert werden und somit eine weitestgehend gleiche darstellung auf/in den unterschiedlichsten rechnern/medien gewährleistet ist. eine sehr verständliche und hilfreiche info zum thema farbmanagement findest du auch hier: http://www.photoshop-cafe.de/forum/s...farbmanagement gruß volker |
#5
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Geändert von graythornww (14.11.08 um 17:02 Uhr). |
#6
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Gruß Robby |
#7
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Vielen Dank Robby (und allen anderen),
hast mir wirklich geholfen! ..... und ich glaube ich habe nun die Grundlagen aufgeschnappt Wolli |
#8
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Hallo zusammen,
eine Frage hab' ich noch Ich habe meinen Scanner Coolscan 5000 und meinen Monitor kalibriert. Jetzt scanne ich meine Dias und daran hängt natürlich das Scannerprofil. Ich scanne mit Silverfast AI und speichere das Ergebnis im HDR-Format ab. Lade ich jetzt das HDR-Foto in einem colormanagementfähigen Software so erwarte ich doch, das das Foto in etwa dem Originalen Dia entspricht. Die Farben sind auch weitestgehend ok, jedoch ist das Foto immer sehr dunkel. Mache ich etwas falsch? Natürlich kann ich das Foto bearbeiten bis es gut aussieht, aber müßte ich nach dem Laden nicht ein Foto sehen, welches in der Helligkeit ähnlich dem Original ist? Immerhin sind alle Geräte (richtig) kalibriert! Wieder mal Danke für eure Hilfe Wolli |
#9
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die profile gleichen zwar die fehler aus, aber letztlich nicht alle.
beim scannen kannst du normalerweise ja auch schon helligkeit/kontrast/gradation einstellen und evtl. ist das auch ein fehler im weißabgleich, der für jedes bild neu vorgenommen werden sollte. der scanner ermittelt im prescan ja dann auch die tonwerte. |
#10
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Hallo zusammen
ich wollte mal einen typischen Workflow wie er sich zur Zeit bei mir einschleicht vorstellen, und Euch mein Problem vorstellen: 1) Scannen und speichern des Bildes als HDR-Datei mit anhängendem Farbprofil 2) Laden des Fotos und konvertieren in den sRGB-Farbraum. Das Ergebniss sieht etwas so aus: Es ist sehr Dunkel, und offensichtlich recht cyan-lastig. 3) Ich ändere die Belichtung und die Gammakorrektur. Jetzt hat das Foto zwar die richtige Helligkeit und auch noch schöne Zeichnungen in den Lichtern und Tiefen, aber der Cyan-Anteil ist jetzt ganz offensichtlich viel zu stark: 4) Jetzt kommt der mühsamste und (für einen Anfänger) schwierigste Schritt. Über die selektive Farbkorrektur entziehe ich dem Foto solange cyan-anteile (und wenig blau-anteile) bis das Foto mit dem Dia halbwegs übereinstimmt. Dabei ändere ich auch den Schwarzanteil von Cyan/Blau ein wenig. Wenn mir das Foto noch zu hart erscheint, lasse ich noch einen leichten Warmtonfilter über das Bild laufen (grad so, wie bei meiner Kamera aus Analogzeiten). Am Ende erhalte ich folgendes, durchaus zufriedenstellendes Resultat: Am Bildschirm und Beamer sieht es jetzt durchaus gut aus. Allerdings ist das abschließende Entziehen des Magentastiches ein für mich sehr zeitintensives Unterfangen. Vielleicht bessert sich das ja noch Was haltet ihr von diesem Workflow? Mache ich vielleicht grundsätzlich etwas schlecht oder falsch? Oder kann ich etwas entscheidendes verbessern? Wie würdet ihr das machen? Schon mal (wieder) vielen Dank für euer Engagement, Wolli |
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