Video-Stellungnahme zu den Attentaten in Paris von Kalkofe

[heikehk]

Eigentlich mag ich Kalkofe nicht wirklich.
Die letzten Tage haben mich nachdenklich gemacht und wir haben hier in der Familie die Geschehnisse in Paris und die vielen Diskussionen verfolgt.

Der von ihm vorgetragene Text bringt die Sache auf den Punkt:

[stefu]

Danke fürs Teilen!
Ich mag Kalkhofe auch nicht, doch dies hat er schön auf den Punkt gebracht.

Auch wenn aus theologischer und islamwissenschaftlicher Sicht einiges dagegen gehalten werden dürfte, so spiegelt es auch mein Verständnis von Religion wider.

Bis zum 16. Lebensjahr war ich sehr aktiver evangelischer Christ und beschäftigte mich intensiv mit Bibel und Co.
Dann mit 16. konvertierte ich zum Islam und blieb ihm zwei Jahre lang treu mit regelmäßigem Moschee-Besuch am Freitag und über den Ramadan, Koran lesen, 5x Beten am Tag und hatte zu der Zeit überwiegend moslemische Freunde.
Später kamen noch Buddhismus und Judentum, die ich nicht sonderlich praktizierte, sondern mich sehr intensiv eingelesen habe und viele Gespräche führte.
Und dann war ich über ein Jahr bei den Zeugen Jehovas aktiv und im Königreichssaal aktiv dabei.

Ich war immer auf der Suche nach dem einen echten Glauben und erkannte für mich persönlich, dass es viele unterschiedliche Religionen gibt, doch nicht den einen echten Glauben.

Viele suchen jedoch nicht nach Wahrheiten, sondern nehmen blind an, was ihre Eltern ihnen aufgrund der Bekenntnisse ihrer Eltern mitgaben.

Heute bin ich Agnostiker; ich denke schon, dass es mehr zwischen Himmel und Erde gibt, als wir wahrnehmen können. Doch ich finde es ist nicht beweisbar und daher auch nur sekundär relevant.

Aus den drei aufeinander aufbauenden Religionen Judentum, Christentum und Islam kann man eine Sache mitnehmen: Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst.
Das steht wortwörtlich in den Bücher der Juden, wie auch im neuen Testament als auch im Islam als Sinn verankert.
Damit ist, würde jeder diese Regel befolgen, alles gesagt, was je gesagt werden muss.
Würde dies ausnahmslos jeder einhalten und zu jedem Zeitpunkt danach handeln, wären wir im Paradies.

Ich wurde die Tage schon mal angegangen, weil ich sagte, das mir persönlich kein Moslem jemals negativ aufgefallen sei. Die meisten sind sehr nett, einige der schönsten Stunden meines Lebens verbrachte ich in ihren Kreisen und sie sind Menschen wie Du und ich.

Auch bin ich dagegen, das Moslems sich für jeden Anschlag rechtferigen müssen und ein Veto ablegen sollen.
Wenn ein durchgeknallter Sektenheini zig Menschen misshandelt und quält in seinen verqueren Ansichten wurde das noch von keinem Christen gefordert.

Was fehlt ist, wie immer in so Konflikten, Aufklärung, Wissen und Annährung.
Aufklärung und Wissen sollten in der Schule intensiv vermittelt und betrieben werden.
Dann ist die Annährung auch wesentlich einfacher.
Die überwältigende Mehrzahl aller Terroristen, die so etwas machten weist eine sehr ähnlich Biographie auf. Ein traurige Biographie von Schulabbrüchen oder sehr schlechten Zeugnissen, Vorstrafen & Co. geprägt.
Es wurde viel versäumt in unserem Land, was Sprachvermittlung als Grundlage der Aufenthaltserlaubnis und Demokratiekompetenz anbelangt.

Je suis Charlie.

Stephan