#1
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Manchmal bleiben nur die Tränen
Ein Foto das mir sehr am Herzen liegt, das mir selber nahe geht und bei dem ich nie weiß, ob es jemals den richtigen Augenblick gibt, es zu zeigen.
Die, die hier weint, ist eine sehr sehr gute Freundin von mir. Und ich bin dankbar, dass es sie gibt. Ich durfte dabei sein, als sie getrauert, als sie geweint hat. Ich habe Angst zu viel zu erzählen, aber sie weint um ihren Großvater, den sie sehr geliebt hat. An dieser Stelle ein Dank an virra, die mir ein paar Tipps gegeben hat, das Bild so zu bearbeiten, dass die Tränen nicht untergehen.
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Schwarzweißfotografie hautnah: press-photographer |
#2
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dieses Foto berührt mich sehr stark....wenn ich es lange betrachte, überträgt sich die tiefe Traurigkeit der jungen Frau auf mich - und ich möchte mit ihr weinen und sie tröstend in den Arm nehmen.
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Liebe Grüße Rosi |
#3
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Bei einem solchem Foto fühle ich mich als Voyeur, weil es privat ist.
Auch eine Form von Kritik ... |
#4
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Stimmt, Kai. Das ist eine gute Frage... Auf der anderen Seite aber, warum nicht.
Sehr schön echt. Die Hervorhebung der Tränen ist Dir gut gelungen! ...schön, dass sich immer wieder so gute Freunde finden! Gruß, Thommy |
#6
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Mir war selbst mulmig, als ich dabei war. Und ich hatte selbst Tränen in den Augen. Ich wusste nicht, ob ich das Foto machen kann, ohne eine Grenze zu überschreiten - auch wenn ich von ihr vorher die ausdrückliche Erlaubnis hatte, da zu sein.
Das Leben besteht eben auch aus Trauer. Und ich habe von ihr gelernt, dass man Trauer, dass man Tränen auch zeigen darf.
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Schwarzweißfotografie hautnah: press-photographer |
#7
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Ich finde dieses Foto berührend.
Je länger ich es betrachte, umso feuchter werden die Augen und man möchte sie nur in den Arm nehmen und trösten. Diesen Moment und diese Emotion hast Du in diese Foto wundervoll eingefangen. Danke, dass wir es sehen dürfen |
#8
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Ich bin, um die Kritik von Beckhaus aufzugreifen, gerne Voyeur und stehe auch dazu.
Mich interessieren Lebensgeschichten und -umstände anderer Personen. Das Miteinander. Die Emotionen von Trauer über Hass bis hin zur Freude. Dieser Voyeurismus würde auch dazu führen, dass wir erkennen, dass ein normaler Moslem in Deutschland genauso lebt wie wir auch. Dass der Jude nicht anders ist als wir. Dass die verhasste Nachbarin von Nebenan ebenso ihr Päckle zu tragen hat wie wir. Dass es Sinn macht, einander näher zu kommen und die Waffen niederzulegen. Die Tage hörte ich von einem Bericht, dass Soldaten im 1. Weltkrieg (Engländer und Deutsche) zu Heiligabend die Waffen niederlegten und Fußball spielten — an der Front! DAS kann ich verstehen! Was ich NICHT verstehen kann ist, dass sie nach Weihnachten weiter machten. Voyeurismus in dieser Art würde uns zeigen, wie ähnlich wir uns alle sind. Ebenso wie in der Trauer. Für mich ist das Thema Tod und Vergänglichkeit eines der Faszinierendsten. In der Altenpflege war ich auch ausgebildeter Trauerbegleiter. Und so viele Facetten wie die Trauer hat, so viele Ähnlichkeiten gibt es auch. Diese intimsten Momente finde ich immer entwaffnend ehrlich. Berührend. Sie wecken in uns das Gefühl helfen zu wollen, da zu sein für jemanden. Gefühle, die wir im Alltag schnell wieder vergessen. Daher halte ich es wie Heike. Danke an Dich, dass Du den Mut hattest und danke an Deine Freundin, dass sie es zugelassen hat, dass wir diesen intimen, privaten und intensiven Moment miterleben durften. Danke, dass Du es gezeigt hast. Getreu Cicero: Tod ist Ziel der Natur, nicht Strafe. Grüßle Stephan
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#9
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Wenn jemand in aller Öffentlichkeit lacht, wenn er jubelt, dann ist dies seltsamerweise etwas ganz normales. Keiner würde sich dann als Voyeur fühlen, würde behaupten, dass die Freude eine ganz private Angelegenheit ist.
Wenn ein Mensch aufgrund einer Erkrankung verzweifelt ist, wenn er einen geliebten Menschen verliert und deshalb trauert, dann ist es plötzlich seine ureigenste Geschichte. Man geht nicht nur davon aus, dass dieser Mensch mit seiner Trauer allein sein möchte, nein, man zwingt ihm das Alleinsein mit der Trauer auf - und das nur aus dem Grund, weil die meisten Menschen nie gelernt haben, mit Trauer umzugehen, nie gelernt haben, zu trösten oder einfach nur da zu sein und zuzuhören. Dabei gibt es durchaus den Begriff des Mitleids, des Mitleidens, aber nicht des Mitfreuens. Braucht uns ein Mensch, der trauert, nicht viel mehr, als ein Mensch, der sich freut? Und ist es nicht gerade deshalb schön, wenn er seine Trauer zeigt, damit wir für ihn da sein dürfen?
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Schwarzweißfotografie hautnah: press-photographer Geändert von hydro (19.12.14 um 16:46 Uhr). |
#10
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Da ist was Wahres dran Kai,
Wahrscheinlich ist die Schwierigkeit, die wir mit Trauer und Schmerz haben, dass sie Unsicherheit verursachen. Man weiß nicht immer was man tun soll und ist deswegen oft peinlich berührt. Mit einem andern Lachen und sich freuen ist dagegen einfach. Mit Trauer und Schmerz geht jeder Mensch aber sehr unterschiedlich um und da ist es dann viel schwerer damit umzugehen. Man möchte jemanden, der schon verletzt und traurig ist, durch die Reaktion darauf ja nicht noch mehr Schmerz zufügen. Und irgendwie scheint es mir, als wäre das einer der Gründe, warum Freude und Glück so viel einfacher zu "ertragen" sind als Schmerz und Trauer. Schön, wenn man in der Trauer jemanden an seiner Seite hat, der weiß, wie er reagieren soll oder einfach angstfrei aus dem Bauch heraus das Richtige tut. Ich glaube in anderen Kulturen ist das anders. Auf jeden Fall freue ich mich, dass ich dieses ergreifende Bild sehen darf, das alle möglichen Beschützer- und Tröst-Instinkte in mir weckt, weil es so ehrlich und unverblümt die Trauer zeigt, die diese Frau in diesem Moment verspürt hat. Aber Du hast ja selbst geschrieben, dass Du in der Situation sehr unsicher warst, ob Du beim Fotografieren der Trauer eine Grenze überschreitest, obwohl Du die Erlaubnis hattest. Das ist auch ein Zeichen der Unsicherheit, die wir hier verspüren, weil Trauer oft hinter verschlossenen Türen stattfindet. Allerdings teile ich Deine Meinung, dass das sehr schade ist, denn auch Trauer, Schmerz und das Verarbeiten von Verlusten gehört zum Leben. |
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