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Photonische Textilien - Sofa als Display
Philips macht Kleidung und Möbel zum Display
Auf der IFA 2005 stellt die Forschungsabteilung von Philips sogenannte "photonische Textilien" ("photonic textiles") vor, Stoffe in die Leuchten eingewoben sind und die als Displays dienen können. Eine ähnliche Technik, ein grobpixliges Display zur Befestigung auch an Kleidungsstücken, hatte 2004 schon die France Telecom präsentiert - auch Philips Research hofft mit der eigenen Technik den Weg in ein neues Textil-Zeitalter ebnen zu können. Auf den ersten Blick mag es ungewöhnlich erscheinen, interaktive technische Systeme in alltägliche Gegenstände wie Kleidung, Handtücher, Polstermöbel und Vorhänge zu integrieren. Durch die Integration von flexiblen, kleinen LED-Reihen will Philips diese unbelebten Gegenstände jedoch lebendiger wirken lassen - die Leuchtdioden sollen die Eigenschaften des weichen Stoffs nicht beeinträchtigen. Möglich ist dies laut Philips Research durch ein elektrisch leitendes Verbindungssubstrat zwischen den LEDs, das komplett aus Stoff besteht und gemeinsam mit dem Textil-Institut TITV Greiz entwickelt wurde. Dazu kommen außerdem von Philips ersonnene flexible und faltbare Substrate aus Plastik und Folien. Auf diese Substrate brachten die Forscher passive Matrizen aus kompakten RGB-LED-Sammlungen auf, wobei die einzelnen LEDs einen vergleichsweise großen Abstand zueinander aufweisen. Da der Stoff, welcher die LEDs umschließt, deren abgegebenes Licht diffus verteilt, wirken die resultierenden RGB-Pixel deutlich größer als sie es in Wirklichkeit sind und die Lücken fallen weniger auf. Ein dichteres Feld aus LEDs würde hingegen zu stark auffallen und der Stoff sich nicht mehr weich anfühlen. Die wenigen, in weichen Stoff gehüllten LEDs sollen dennoch eine mehr oder weniger durchgängig leuchtende Fläche erzeugen. Die Forscher sehen für die photonischen Textilien völlig neue, vielversprechende Anwendungsgebiete - sei es für stimmungsvolle Zimmer-Beleuchtung, Kommunikation oder den Einsatz im privaten Gesundheitsbereich. Interaktivität hat Philips durch die Verbindung mit Sensoren - etwa für Lage und Druck - sowie eine Ansteuerung per Bluetooth und GSM erzielt. Die Forscher hoffen auf Partnerschaften mit Unternehmen aus der Bekleidungsindustrie und dem Bereich Inneneinrichtung. Bis es soweit ist, dass die eigenen Bettdecke durch aus der Ferne kommende SMS-Liebesbeweise verziert werden kann, werden wohl noch einige Jahre ins Land gehen - noch sind photonische Textilien ein sehr junges Geschäftsfeld, so Philips Research. Das Unternehmen zeigt aber auf der IFA 2005 bereits einige schöne Beispiele davon, was möglich ist - und will damit gleichzeitig die Reaktion und das Interesse des Publikums beobachten. |
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