Manchmal bleiben nur die Tränen

[gelöschter User]

„Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ und ein gutes Bild braucht keine Worte. Und wenn die Kunst im Auge des Betrachters liegt, dann freut sich der Betrachter, wenn der Künstler sein Werk loslässt und es allein beim Betrachter liegt, seine Gedanken und Emotionen in das Werk zu legen.

Dass ich mich beim Betrachten des Bildes als Voyeur fühle, liegt nicht am Bild, sondern an der mitgelieferten Erklärung.

Wenn jemand aus ganzem Herzen über einen Witz lacht und man diesen Moment in einem Foto einfängt, dann könnte der Moment beim Betrachter zerstört werden, wenn der Witz gleich mitgeliefert wird. Und auch hier würde ich mich als Voyeur fühlen, wenn mir erzählt wird, dass die abgelichtete Person über den Treppensturz seines Nachbarn lacht. Und somit ja, auch Freude ist eine private Angelegenheit.

Dass wir Trauernde zwingen, mit der Trauer alleine zu sein, ist mir neu. Dass viele Menschen mit der Trauer Anderer nicht umgehen können stimmt sicherlich. Der Grund mag aber nicht darin liegen, weil wir es nicht gelernt haben, sondern weil Trauer so individuell ist, wie wir selbst. In der Psychologie wird ein Zeitraum für die Trauer von einer Woche bis zu einem Jahr als normal begriffen. Allein dieser Aspekt zeigt, wie Trauer differieren kann.

Wäre die Abgelichtete eine Person des öffentlichen Lebens, sähe ich es anders. Das hat für mich etwas mit dem Hintergrund zu tun.

Damit möchte ich nicht sagen, hier wurde etwas falsch gemacht. Damit möchte ich lediglich eine Erklärung für mein obiges Posting geben.

[hydro]

Ich habe es auch nicht als negative Kritik verstanden, sondern als durchaus berechtigten kritischen Beitrag.
Ich wollte das Bild nicht allein im Raum stehen lassen, weil mir der Hintergrund wichtig war. Der Hintergrund, den ich nicht in einer Ausstellung erwähnen würde, aber hier erklären wollte.
Auch ich habe die Gefahr gesehen, dass das zu privat ist. Deshalb auch meine Formulierung, "Ich habe Angst zu viel zu erzählen".
Auf der anderen Seite wollte ich nicht, dass das Bild ohne diese Erklärung vielleicht jemand als Fake betrachtet. Dafür ist es mir zu wertvoll.

[Photoshopman]

Also ich muss zugeben, ich hätte es mir nicht getraut, eine trauernde Person abzulichten und ins Netz zu stellen...auch wenn die Person mir die volle Erlaubniss gegeben hätte.

Aber dennoch gehört es dazu, auch mal die "andere" Seite eines Menschen zu zeigen, dass es auch traurige Momente gibt.

[hydro]

Ich bin sehr froh über das Bild auf meiner HP. Auch wenn ich lange gebraucht habe, um es draufzustellen.
Aber ich finde es auch schade, dass sich kaum eine Frau traut und Aktfotos machen lässt, nur weil sie irgendwo eine größere Narbe von einem Unfall oder einer OP hat. Ist sie deshalb weniger schön, nur weil sich bsp eine Narbe quer über den Bauch zieht?
Die Trauer ist für mich ein unheimlich wichtiger Aspekt. Wenn ich den Menschen zeigen will, wie er ist, dann ist Trauer und Verzweiflung, aber auch Wut, von den glücklichen Momenten nicht zu trennen.

[albina]

Dieses Bild drückt die tiefe Trauer dieser jungen Frau aus. Man möchte mit weinen. Mir geht es oft so, wenn ich weinende Menschen sehe, steigen in mir auch die Tränen hoch, auch wenn ich nicht weis, warum dieser Mensch weint. Die Überarbeitung mit den Tränen (ich denke, daß es die Tränen sind) ist dir hervorragend gelungen.

[hydro]

Danke Bärbel, freut mich sehr.

[gelöschter User]

Du hast eine bezaubernde Stimmung, trotz der Trauer, eingefangen...

[hydro]

Danke Ina
Und du bist nach ein paar Tagen Abstinenz wieder da? Schön....

[gelöschter User]

Ja... war ein bisschen viel zu tun... und das Wetter macht mir etwas zu schaffen.

[albina]

Zitat von hydro

Danke Bärbel, freut mich sehr.

Gerne