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Mythos Zoomfaktor
Hey ihr!
Die hart gesottenen Fotogenies und Fachmänner/-frauen der Fotowelt werden jetzt wahrscheinlich mit der Hand über die Schulter winken und erklären dass das für sie nix neues ist. Für mich persönlich, war das aber schon sehr interessant und möglicher Weise ist es das für andere auch, die das noch nicht wussten. Hauptsächlich bei Ballerbüchsen (Kompaktkameras) wird die Brennweite des Objektivs in der Werbung scheinbar für Nebensächlich gehalten. Angepriesen wird hier der sogenannte Zoomfaktor. Abgesehen davon, dass niemand der sich damit ein wenig auseinander gesetzt hat weiß was das ist, sagt dieser eigentlich auch gar nichts über die Qualität der Bilder geschweige denn des Objetivs der Kamera etwas aus. Er sagt eigentlich nur eine einzige Sache aus, die nicht unbedingt uninterressant aber auch nicht zwingend wichtig ist. Warum, dazu gleich mehr. Was ist der Zoomfaktor? Das Objektiv einer Kamera, egal ob Kompaktkamera, Bridge oder vollwertige DSLR, alle Kameras haben Objektive und somit auch einen Brennweiten-Wert. Einen Zoomfaktor haben allerdings nur solche Objektive, die zwei Millimeterangaben haben (z.B. 18-55mm), mit denen man also im Raum von z.B. 18mm bis 55mm hin und her zoomen kann. Daher nennt man solche Objektive logischer Weise auch Zoomobjektive. Faktor, dieses Wort kennt man aus der Mathematik. Bei der Multiplikation, also dem "Mal"-Nehmen zweier oder mehrerer Zahlen, heißt jede Zahl die mit etwas "Mal"-genommen wird auch Faktor...so wie die Zahlen bei einer Addition (x+x) Summanden heißen. Ahnt ihr es schon? Richtig. Der Zoomfaktor ist also nichts anderes, als die Zahl, mit der der kleinere Millimeterwert multipliziert werden kann, bis der größere Millimeterwert erreicht ist. Bei einem 18-55mm Objketiv wäre das also der Zoomfaktor 3x! 3x18=54 Das 18-55mm Objektiv hat also einen 3-fach Zoom! Quintessenz: Wer nun also denkt, dass ein höherer Zoomfaktor auch bedeutet, dass man näher heran zoomen kann, der hat nicht immer Recht. Was glaubt ihr denn, hat ein 70-300mm Telezoom-Objektiv, mit dem man schon ordentlich nah ran kann, für einen Zoomfaktor? "Der muss doch bestimmt hoch sein bei so einem Telezoomobjektiv mit dem man schon ordentlich nah ran kann." So...denkt ihr das ja? Ich kann's euch kurz mal vorrechnen. Ein 70-300mm Telezoom-Objektiv, mit dem man schon ordentlich nah ran kann hat einen Zoomfaktor von: 300/70=4,28 70x4=280 Ein Zoomfaktor von 4x also. "Und das bei einem Telezoom-Objektiv, mit dem man schon ordentlich nah ran kann? Aber hatte das Standard-Objektiv mit 18-55mm denn nicht nur einen einzigen Zoomfaktor weniger...also einen von 3x?" Richtig!!!!! Und genau hier liegt die Hinterlist der Händler, die Falle der Verkäufer, die Täuschung der...na, ihr wisst's schon. Ein 70-300mm Telezoom Objektiv an einer Kamera kann wirklich schon um einiges ran zoomen. Ein Beispiel gibt's hier. Zum Vergleich das 18-55mm Objektiv, hier. Obwohl der Unterschied so offensichtlich immens groß ist, ist der Zoomfaktor doch nur um 1 höher. Wie ihr seht, könnt ihr durch den Zoomfaktor also nicht sagen, wie nah ihr ran könnt! Ihr könnt lediglich sagen, wie groß die Spanne zwischen dem kleinen und dem großen Millimeter-Wert bei der Brennweite des Objektivs ist. Aufgepasst: Ein 18-270mm Objektiv als Beispiel hat einen Zoomfaktor von 15x!!! Warum? 270mm/18mm=15x Zoom 15x18=270 So. Einen Zoomfaktor von 15x zu haben klingt erst einmal gewaltig...wer hat das schon? Und trotzdem würde ich mit einem 70-300mm Objektiv, was einen Zoomfaktor von 4x hat, trotzdem ein kleines bisschen näher ran kommen,...trotz einem fast 3mal geringerem Zoomfaktor! So. Ich hoffe ihr nehmt euch das zu Herzen. Aufgefallen ist mir das bei der Suche nach günstigen Ballerbüchsen für meinen Urlaub. Ich fand's einfach so krass, dass ich das mal los werden wollte |
#2
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Na ja, aber immerhin konnte ich meinem Arbeitskollegen anhand dieses Zoomfaktors, der im Display seiner Panasonic-Bridgekamera eingeblendet wird, einen Wert an die Hand geben, wann er sich denn im Kleinbildäquivalenten Normalbereich und wann er sich im Tele- bzw. Weitwinkelbereich seines Zooms befindet.
Auch wenn davon die Fotos nicht unbedingt besser geworden sind. Trotzdem finde ich es gut, dass du hier deine Erkenntnisse zum Besten gibst, denn viele lassen sich von solchen Angaben schnell mal in die Irre führen. Darum gibt es auch gleich ´ne Ladung ZOOM-*chen von mir. |
#3
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Gute Erklärung
Ich habe übrigens mehrere Objektive mit Zoomfaktor 1 Bei 400mm oder 600mm kommt man trotzdem nah genug heran. Wenn du vor hast, aus diesem Thread eine "Kompaktkamera-Kaufberatung" zu machen, wäre noch anzumerken, dass die angesprochenen Kompaktkameras keine Brennweite von 25-500 mm haben, sondern von bsp.weise 2,5-50mm. Durch die enorm kleinen Sensoren wirken diese niedrigen Brennweiten allerdings viel größer (Cropfaktor). Man sollte beim Kompaktkamerakauf neben dem Zoom auch unbedingt auf den maximalen Weitwinkel schauen: 24/24mm KB-Equiv. sind z.B. sehr gut. Oft sind allerdings Anfangswerte von 28/35mm KB-Equiv. die Regel |
#4
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Wie groß ist denn der Cropfaktor bei Kompaktkameras? Oder haben die alle einen unterschiedlichen? Hab ja keine Ahnung ob in den Ballerbüchsen auch unterschiedlich große Sensoren verbaut werden oder ob die durch die Bank weg alle die selbe Größe haben.
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#5
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gerade mal gegoogelt: http://elmar-baumann.de/fotografie/t...nsoren-50.html
(leider schon ein wenig älter) mein Beispielcropfactor von 10 war wohl ein wenig übertrieben, normal sind wohl Cropfaktoren zwischen 8 und 5 |
#6
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Öh, das hätt ich jetzt nicht gedacht. Also haben die so winzige Sensoren??? Krass. Ich hätte jetzt mit nem Crop von 3 oder 4 gerechnet...aber 8 ist schon deftig.
Das würde bedeuten, dass die dann so standardmäßig wahrscheinlich ein 3-10mm Objektiv haben...bei nem Crop von 6...oder wie jetzt? |
#7
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Es gibt ganz unterschiedliche Sensorgrößen, die selbst bei ein und dem gleichen Hersteller variieren.
Hier mal ein interessanter Link zum Thema Sensorgröße, Megapixel und Bildrauschen: http://sprec000.lima-city.de/Digicam9.html |
#8
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ja, aber weil 3mm schwer zu realisieren sind haben die dann eher 5mm(x6=30mm). Deshalb ist ein Weitwinkel unter 28mm bei Kompakten auch eine Rarität. Wenn du eine Kompakte in Reichweite hast, kannst du ja mal aufs Objektiv gucken, bei vielen steht da die richtige Brennweite.
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