Maßstab & Naheinstellgrenze in der Makrofotografie

[Garion]

Hey ihr Fotogenies!

Ich hab mal eine Frage an euch. Bei Makroobjektiven ist der Maßstab wichtig. Jetzt habe ich aber gelesen, dass bei einem Objektiv mit einem Maßstab von 1:2 ein 5x7cm großer Gegenstand formatfüllend abgebildet wird. Es handelte sich hierbei um das Tamron AF 70-300mm F4-5,6 Di LD Macro 1:2.

Meine Fragen: Wird hier von einem Vollformatsensor gesprochen? Ändert sich das bei einem Kleinformat wie dem meiner Nikon D5000? Und vor allem...ist das nicht ein bisschen wenig? Ich meine, ein 5x7cm großen Gegenstand formatfüllen abbilden....das ist ja jetzt nicht gerade ein sehr kleiner Gegenstand.... wie würde demnach ein Foto z.B. eines Wassertropfens aussehen, bei einem Objektiv mit nem Maßstab von 1:2?

Ich habe mir mal bei Google einige Bilder dazu angesehen...aber da weiß man ja auch nicht unbedingt immer, ob die tatsächlich mit genau diesem Objektiv geschossen wurden. Allerdings fand ich einen Beitrag im Chip-Forum sehr vielaussagend und sehr überzeugend...

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Vielen Dank im Voraus.

[gelöschter User]

Also, einen 5x7cm großen Gegenstand auf einen Vollformatsensor formatfüllend zu bannen ist eine Vergrößerung im Maßstab von 1:2.

Denn Vollformat bedeutet ja 36x24mm und 5x7cm sind 50x70mm oder eben 70x50mm (Querformat) und damit annähernd 2x 36x24mm (genauer 2x 35x25mm).

Also Mathe 36x24 : 70x50 entspricht in etwa dem Verhältnis 1 : 2

Da du ja mit deiner Crop-Kamera nun eine Brennweitenverlängerung von x1,5 hast, kommst du mit der Naheinstellungsgrenze des Objektivs auch nicht mehr auf den Wert von 0,95 mtr. (bei 180-300mm Brennweite), sondern nur auf den Abstand von 0,95 mtr. x1,5, also 1,425 mtr. und das bei 1,5-facher Brennweite.
Rein rechnerisch bleibt also der Abbildungsmaßstab identisch wie bei Vollformat, nämlich 1:2!

Soweit habe ich das auf jeden Fall verstanden, lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.

LG

[Photron]

Zitat von fadami

Da du ja mit deiner Crop-Kamera nun eine Brennweitenverlängerung von x1,5 hast, kommst du mit der Naheinstellungsgrenze des Objektivs auch nicht mehr auf den Wert von 0,95 mtr. (bei 180-300mm Brennweite), sondern nur auf den Abstand von 0,95 mtr. x1,5, also 1,425 mtr. und das bei 1,5-facher Brennweite.
Rein rechnerisch bleibt also der Abbildungsmaßstab identisch wie bei Vollformat, nämlich 1:2!

Soweit habe ich das auf jeden Fall verstanden, lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.

LG

Dann muss ich dich gleich mal eines besseren belehren

Auch mit einem APS-C (1,6) oder DX (1,5) Sensor bleibt der Abbildungsmaßstab gleich - Richtig

Die Naheinstellgrenze ist nur objektivabhängig, d.h. sie bleib unabhängig vom Sensorformat immer gleich.

Was sich ändert ist, dass ein 36x24mm großer Gegenstand nicht wie beim Kleinbild Formatfüllend abgebildet wird, sondern nicht mehr ganz aufs Bild passt.

Ich bin gerade dabei, das mal anschaulich zu machen - Bild kommt nach

[Photron]

So, die zwei Sensorformate im Vergleich:



Und jetzt zum Wichtigen: dem Maßstab



Angenommen, der blaue Vogel ist 36x24mm groß. Das hier verwendete Beispielobjektiv hat einen Abbildungsmaßstab von 1:1, d.h. der Vogel wird hinter dem Objektiv genauso groß auf den Sensor projiziert wie er in Wirklichkeit ist. Beim Vollformastsensor (so heißt das Digitale Kleinbild eigentlich), der genauso groß ist wie der Vogel, wird der Vogel Formatfüllend abgebildet. Beim Crop (ich unterscheide der Einfachheit halber nicht zwischen DX und APS-C) werden hingegen der Kopf und Teile der Flügel abgeschnitten. Stellt euch den Cropsensor so vor, als ob ihr ein Bild mit einem Vollformatsensor machen würdet und den Rand abschneiden.

Ich hoffe das hilft bei der Beantwortung dieser FAQ

[Photron]

Ich

Zitat von Garion

Ändert sich das bei einem Kleinformat wie dem meiner Nikon D5000?

Die D5000 hat keinen Kleinbildsensor, sondern einen DX. Vollformat ist (fast) das Selbe wie Kleinbild und Nikon nennt das dann FX

Zitat von Garion

Achso...es dreht sich gerade bei mir so ein bisschen im Kopf. Ist denn jetzt eine kleinere oder eine größere Naheinstellgrenze besser? Oder ist es vielmehr so, dass man das so pauschal gar nicht sagen kann?

Kann man pauschal wirklich nicht sagen, aber bei gleichbleibender Brennweite wird der Abbildungsmaßstab größer, wenn die Naheinstellgrenze kleiner wird.

Zitat von Garion

Allerdings könnte man nichts desto trotz weiter weg stehen, wenn man eine entsprechend hohe Brennweite hat oder?

Ja.

Zitat von fadami

Und man muss ja auch immer bedenken, dass der Bildwinkel mit zunehmender Brennweite abnimmt.
Also mit 50mm bekommst du vom Bildwinkel her viel mehr aufs Bild als z.B. mit 300mm!

Das ist der Sinn einer längeren Brennweite

[Garion]

Was ist eigentlich die Naheinstellgrenze...heißt das, dass man max. 0,95m von dem Gegenstand entfernt sein darf, um mit der Leistung des Objektivs noch einen 5x7cm großen Gegenstand formatfüllend abzulichten?

Und das mit dem Verhältnis verstehe ich. Ist ja einfache Mathematik.

[gelöschter User]

Man muss mindestens 0,95 mtr. von dem Gegenstand entfernt stehen, damit der Autofokus (AF) überhaupt scharfstellen kann.
In deinem Fall sogar 1,425mtr.
Und das nur, wenn du den Schalter von "Normal" auf "Makro 180-300" umgestellt hast.
Bist du unter 180mm Brennweite, dann hast du einen Minsestabstand von (glaube ich) 1,5 mtr. oder eben 2,25 mtr. (Cropkamera).

[Garion]

Achso...es dreht sich gerade bei mir so ein bisschen im Kopf. Ist denn jetzt eine kleinere oder eine größere Naheinstellgrenze besser? Oder ist es vielmehr so, dass man das so pauschal gar nicht sagen kann?

[phoenix]

Da würde ich dann eher ein 50er reines Makro empfehlen.

[Garion]

Danke für den Tip Dome...auch wenn's darum gar nicht geht