Hallo Ugge!
Ich bin ja kein Freund von solchen Apps, die mit vorgefertigten Filtern die Bilder so lange verunstalten, bis am Ende irgendetwas herauskommt, dass man dann doch vorzeigen kann.
Andererseits revidiere ich obige Aussage insofern, dass es ja wohl auf das Ergebnis ankommt und nicht darauf, wie es entstanden ist.
Und nun zum Ergebnis.
Symmetrie hat bei Gesichtern für mich persönlich immer etwas unheimliches.
Zumal hier der Fokus auf die Augen gelegt ist, welche dank des direkten Blickes und der Symmetrie nochmals stechender wirken.
Sehr gut gefällt mir, wie sich bei mir fast alles bei den Augen abspielt.
Sie ziehen meinen Blick so etwas von an, weil sie ja einziger Blickpunkt sind.
Zudem ist das Gesicht dermaßen minimalistisch gehalten, doch es enthält genug Information, damit das Gehirn ein Gesicht formen kann, was so, gar nicht abgebildet ist.
Hier ist für mich stilistisch auch das Aussehen von einer Röntgenaufnahme zu erkennen.
Das Ornament im oberen Bereich finde ich auch sehr spannend.
Es wirkt auf mich wie ein Vogel mit ausgebreiteten Schwingen. Oder vielleicht sogar bei längeren betrachten wie ein Dämon? Ich weiß es nicht.
Auf jedenfall erkenne ich deutlich Körper, Füße, Schwingen und den Kopf.
Das ist eine sehr eindringliche Version, die mich längere Zeit fesselte — schon die Nacht, als ich es auf dem Tablett sah.
Meine Frau, die es gerade sah meinte: „Stephan, das ist ein cooles Bild, das würde ich mir auch hier hin hängen.“
Ob das eine unterschwellige Kritik an meinen eigenen Kompositionen ist, die hier hängen? Nein. Aufrichtige Faszination und Begeisterung für Dein Werk. In sofern:
Es ist spannend, was so beim Spielen entstehen kann!
Ich gebe auch immer wieder zu, dass ich meist konzeptlos an ein Composing herangehe.
Natürlich habe ich immer eine Idee, doch diese ist latent vorhanden und in ihrer Manifestation wird sie erst beim Tun zur Gestalt.
Mir gefällts.