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Alt 28.02.14, 18:31
Benutzerbild von stefu
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Hallo zusammen!

Da schaut man nun eine längere Zeit - immerhin 49h - hier nicht vorbei, da füllt sich das Ganze mit ausführlichen Themen. Toll.

@Conny:
Also in die Richtung gehend: Wenn es gefällt, weil es irgendwie fesselt, wird der Rest zur Nebensache.

Natürlich liegt es im Auge des Betrachters. Letztlich ist es alles eine Geschmacksfrage. Und ich denke jeder geht auch mit seinem eigenen Erfahrungsschatz an ein Bild heran.
Ein Mauerer wird ein Mauerbild anders betrachten, als ein Biologe.
Und dieser eine Blumenwiese wieder anders als ein Maurer.
Jeder bringt gewisses Vorwissen mit, welches auch seine Wahrnehmung steuert.

@Bergkristall:
Ja - Licht und Schatten sind dermaßen komplexe Gebilde, dass es schwer bis nicht möglich sein wird absolut naturgetreue Ergebnisse zu liefern.

Sehe ich auch so wie Du. Die Grundlage, Basis oder wie man es auch nennen will, sollte stimmig sein. Weswegen ich auch explizit die Beginnerfehler ausklammerte in der Fragestellung.
Der Rest ist dann oftmals eigenes Empfinden und Gutdünken.

Die Materialeigenschaften sind wiederum eine faszinierende Angelegenheit.
Das rot einer Tomate färbt die Umgebung ebenso wie das Grün im Wald.
Ich musste vor einiger Zeit schmunzeln, als jemand ein Bild von einem anderen im grünen Laubwald als fälschlicher Weise "zu grüne Haut" zu entlarven glaubte...

@Charly:
Ja, ein offensichtlich falsch gesetztes Licht kann - sollte es nicht surrealistisch komponiert sein - eine Szene verderben.

Ich sehe auch ein Bild emotional und urteile nach "gefällt" oder "gefällt nicht". Obwohl ich zugeben muss, dass die Beschäftigung mit Komposition, Kunst, Gemälden, etc. auch das Augen mitreifen lässt; mitunter macht dies dann wieder ein Lösen erforderlich von "Regeln", die einst halfen eine Grundordnung im eigenen Tun zu gewinnen.

Ja dieses "wow, etwas Besonderes" ist schon irgendwie ein Leitmotiv geworden - auch für mich.

Wir leben ja in einer Zeit der Bilderschwemme. Und werden regelrecht überflutet mit Bildern und Fotos. Und dies führt durchaus zur emotionalen Inflation, finde ich. Die tausendste Variante eines Motivs mag für den Ersteller noch wichtig sein - für die Allgemeinheit eher nicht mehr.

Es ist alles schon einmal fotografiert worden – nur noch nicht von jedem. (Frei nach Karl Valentin)
Wobei ich es gut und wichtig finde, dass jeder seine Erfahrungen macht.

@Ugge:
Ja, es geht mir um so etliche Diskussionen um Bilder und Kunstwerke.

Ich sehe es so, dass jemand, der sein Werk öffentlich macht, auch damit rechnen muss, dass es zu diesem Werk auch Meinungen gibt, die kundgetan werden.
Wer damit nicht rechnet ist meiner Ansicht nach ziemlich naiv.

Es gehört für mich auch zum Genuss ein Bild zu würdigen, indem ich meine Gegenargumente bringe. Wird es doch bei jedem Bild immer jemanden geben, der es bewundert und jemanden der es verachtet; um mal in Weiß und Schwarz zu denken.

Ich mag die Kontroversen um ein Bild sehr.
Und bin auch bei eigenen Bildern von negativen Meinungen angetan, weil diese mich - sofern sie sachlich konstruktiv formuliert sind - auch weiterbringen.
So lange man mich nicht aggressiv auffordert Änderungen vorzunehmen, bin ich verträglich.

Ah-Bah! ist ein Meilenstein an den sich zu wenige - auch ich - halten.

Es fängt ja schon bei einfachen Bildoptimierungen an, finde ich. Nicht erst bei Composings.
Es gibt viele Bilder, wo ich mich frage, ob die Sättigung des Monitors gegen Null reduziert wurde vorm Bearbeiten, oder ob es wirklich gefällt, dass z. B. das Graß in einem quietschigen Giftgrün geradezu strahlt.

Oder Bilder, welche absolut überstrahlt oder abgesoffen, verwackelt oder fehlfokussiert sind - ohne dass dies ein bewusst gewähltes Gestaltungsmittel wäre.

Ja. Surrealisten wurden einige Zeit belächelt. Doch sind deren Werke für mich stets auch eine Inspiration und gedankliche Auseinandersetzung, welche mich bereichert.
Und sie feiern heute auch Anerkennung.
Dalí, Breton, Magritte, ... - schööööön.

Toleranz ist wichtig.
Wie Pavel Kaplun sagt: "Der Künstler hat sich so entschieden."

Meine heimliche Belustigung ist, dass irgendein Werk von mir mal genommen wird - sagen wir mal der Kopffüßler - und dann eine Studentengruppe in 200 Jahren versucht zu Ergründen, was die Eierschale da zu suchen hat. Köstlich.

@Heike:
Ja, wichtige Punkte. die so oder so immer wieder genannt werden.
Dieses Emotionale, Fesselnde, Begeisternde.

Stimmt. Ein ständiges "alles toll" entwertet auch den Stellenwert des eigenen Lobes.
Und jemand der sein Werk öffentlich in einem Forum preisgibt, wird wahrscheinlich auch wollen, dass ein Feedback zurückommt. Wenngleich ich vor kurzem auch eine andere Erfahrung machte, stelle ich dies dennoch mal als die normale Haltung voraus. Wobei nur wenige mit Kritik vernünftig umgehen können.

Dieses diffuse "Irgendwas". Ja, ist mir auch schon begegnet. Und es scheint so, als wenn wir hier unbewusst Unstimmigkeiten wahrnehmen, die wir bewusst noch gar nicht verarbeitet/bemerkt haben. Das finde ich sehr spannend.

Das was Du technisch beschreibst, erlebt man ja auch in der Fotografie.
Es gibt so einige fehlerhafte Aufnahmen mit Farbstichen, Fehlfokus, Kontrastarmut oder -übersteigerung, die direkt das Gemüt ansprechen.

Und so sehr man sich damals zu analogen Zeiten auch eine Verbesserung wünschte, stellt man heute fest, dass die sterilen und technisch der analogen Ära überlegenen Bilder oft als steril und unpersönlich empfunden werden.
Und es wird mit einem Aufwand versucht das Bild wieder so unperfekt zu machen, wie es seiner Zeit dann von Natur aus war.
Eine hinreißende Entwicklung, wie ich finde!

Es gibt sie auch diese Bilder, mit denen es mir geht wie mit manchen Musikstücken. Manchmal denke ich "huch, was ein Käse!" und wenn ich es dann mehrfach hörte, entwickelt sich die Wahrnehmung und ich bin auf ein Mal begeistert davon.
Eine Erfahrung, die die MP3-Jugend so schnell nicht machen wird, da - anders als beim Plattenspieler oder Kasette - ein Überspringen viel zu schnell möglich ist.

Wie oft ertappe ich mich dabei ein Bild nach nicht mal fünf Sekunden wegzuklicken. Anstatt mich damit auseinanderzusetzen. Und dieses spät gereifte "gefällt mir ja doch" zu erhaschen.

Was die Thematik einer Kritik anbelangt bin ich voll bei Dir und Ugge (super Link!).

Ein hingeschmettertes "wie immer super" finde ich fast schon als Beleidigung, da es keine Auseinandersetzung kenntlich werden lässt.
Andererseits nimmt die Erstellung von Kritiken - und seien sie noch so kurz und gebündelt - Zeit in Anspruch.

In der Fotocommunity bin ich seinerzeit mit >20 Kritiken am Tag auf dem Zahnfleisch gekrochen - zeitlich. Das musste ich radikal abkürzen.

Das "weil" finde ich wichtig.
Oder zumindest was mich anspricht, wie es auf mich wirkt, was es auslöst.
Das lässt den Künstler doch - so oder so - hochleben. Das Wichtigste ist, dass es etwas bewirkt.

Und ja, es ist sehr schwer diese Gedanken kompakt in Worte zu fassen.

Lieben Gruß
Stephan
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