Hallo Jochen!
Hierzu müssen wir wissen, was ein Histogramm per Definition überhaupt ist:
Ein Histogramm ist eine graphische Darstellung der Häufigkeitsverteilung.
Das bedeutet im Falle von einem Bildbearbeitungsprogramm konkret, dass das Histogramm die Verteilung der Pixel eines Bildes auf die verschiedenen Helligkeitsstufen grafisch darstellt.
Nun kommen wir zu den von Dir gewählten Beispielen der Kanäle "Farben" und "Luminanz".
Die Bilder bestehen im Modus RGB aus den Grundfarben rot, grün und blau.
Jeder Farbkanal ist dabei für sich genommen ein Graustufenbild, welches eigene Helligkeitsstufen aufweist. Und diese Helligkeitsstufen werden im Histogramm angezeigt, wenn man den einzelnen Farb-Kanal - also rot, grün oder blau - anzeigen lässt.
Soweit so gut.
Es gibt auch die Option "Farben". Hier werden die einzelnen Histogramme der drei Kanäle zusammengefasst. Um es erkenntlich zu machen werden die Kanäle farblich unterschiedlich wiedergegeben.
Hier gilt rot für den Kanal rot, grün für den Kanal grün und blau für den Kanal blau. Interessant wird es da, wo sich die Bereiche überlappen, denn hier werden auch die sekundärfarben angezeigt. Also cyan, gelb und magenta. Dort, wo sich alle drei Farben überschneiden entsteht dann eine graue Fläche.
So sind alle Informationen in einem Übersichtsbild dargestellt.
Es besteht auch die Möglichkeit sich den Kanal Luminanz - also Helligkeit - anzeigen zu lassen.
Hier wird aus den drei Helligkeitswerden der jeweils einzelnen Farbkanälen ein Mittelwert errechnet.
Die Generierung eines Mittelwertes ist natürlich etwas ungenauer, doch für die Praxis allermeist ausreichend.
Wie sieht nun die Interpretation via Histogramm Deines Bildes aus?
Die Helligkeitsverteilung in Deinem Bild ist im mittleren Bereich angesiedelt, welche eine Tendenz zu mitteldunkeln Anteilen aufweist. (Luminanz)
Farben:
Hier siehst Du lediglich die Verteilung der Helligkeitsverteilung der Farbinformationen in Deinem Bild.
Rot ist überwiegend in den mittleren Helligkeitsbereichen vorhanden.
Grün findet sich überwiegend in den mittleren Dunkelbereichen des Bildes.
Blau ist in den dunklen Bildbereichen überwiegend vorhanden.
Gelb in den mittleren Helligkeitsbereichen.
Usw. usf.
In der Praxis ist es meisten total nebensächlich, weil ein Bild meistens nach emotionalen Grundlagen gestaltet wird.
Ich persönlich nutze ein Histogramm während des Fotografierens zur Kontrolle der Belichtung. Meistens reicht mir das normale RGB-Histogramm aus.
Allerdings in manchen Fällen nutze ich auch das Farbhistogramm - dort, wo es sein kann, dass ein einzelner Farbkanal ausfrisst oder absäuft, während die anderen Farbkanäle das gemittelte Histogramm noch als "gut" verfälschen.
Bei Aufnahmen ist mir wichtig, dass ich in allen Kanälen Zeichnung erhalten habe.
Ansonsten denke ich, dass wenn man nicht gerade für eine Druckerei arbeitet oder statistische Werte ermittelt, das Histogramm in seiner "normalen" Form zumeist völlig ausreichend ist.
In Deinem Beispiel heißt es also nicht, wie von Dir vermutet, dass grün heller erscheint. Sondern, dass die Grünverteilung in Deinem Bild gerade in den dunkleren Bildbereichen am höchsten ist - also das Grün in dunklen Bildbereichen besonders gehäuft auftritt.
Die Höhe der Berge steht also für die Häufigkeit, während die Horizontale für die Helligkeitsverteilung zuständig ist. (in der Standardeinstellung ist links Schwarz und rechts Weiß zu finden)
Ich hoffe, ich konnte etwas zum Verständnis beitragen.
Lieben Gruß
Stephan
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