Also man merkt dass du – entschuldige bitte, das soll keine Beleidigung sein – vom Offset keine Ahnung hast. Du arbeitest offensichtlich normalerweise pixelbasiert in Photoshop.
Die Transparenzen: Du verstehst die Arbeitsweise von Vektordateien nicht. Willst du eine pixelbasierte nichteckige Form auf unsichtbarem Grund, brauchst du Transparenzen, die in geeigneter Form abgespeichert werden müssen. Im Vektorprogramm definierst du zuerst einmal nur die Größe des Papiers und da ist nix drauf. Keine Farbe, keine Vektoren, gar nix. Du hast sozusagen ein fest definiertes NICHTS geschaffen, welches nur die Größe enthält, den Farbraum und ggfs. das Farbprofil.
Erstellst du nun eine Form, kann diese entweder deckend oder transparent sein. Eine Form mit Loch (wie z.B. ein A) gilt dabei nicht als transparent, denn das Loch in der Form ist wiederum ein NICHTS. Deine Datei enthält keine Transparenzen, deswegen stellt sich die Problematik der Transparenzreduzierung nicht.
Die Maße: Pixel haben kein Maß. Erst in Verbindung mit der Auflösung bekommen Pixel Maße. Vektordaten haben keine Auflösung. Deswegen ist es unsinnig in Pixeln zu denken, wenn du für den Druck arbeitest. Die EINZIGE sinnvolle Denkweise ist in Pixeln zu denken, wenn du für ein virtuelles Ausgabemedium arbeitest oder in Pixeln in Verbindung mit ihrer Auflösung, wenn es in die wirkliche Welt hinausgehen soll.
Deine Datei: Hat momentan eine Größe von über 1,5 Meter mal gut 86 cm. Was glaubst du, passiert, wenn du das Ding auf Visitenkartengröße verkleinerst? Deine Streifen im Anzug haben die breite von ca. 2pt. Wenn du das auf 84 cm verkleinerst (bei einer wirklich guten Druckerei die maximale Höhe auf einer VK mit Standardmaß), bekommst du 0,034 mm. Das ist drucktechnisch gar nicht vorhanden.
Die Blitzer, die du meinst: Haben mit der Passgenauigkeit beim Druck zu tun. Druckst du eine 100 cyan-Fläche bündig neben eine 100% magenta-Fläche, findet das komplett getrennt auf 2 Druckplatten statt. Gibt es Passungenauigkeiten, wird entweder ein dunkler Strich entstehen oder eine Lücke ohne Farbe. Da weiße Blitzer i.d.R. störend wirken, wird also eine der Flächen ein wenig größer gemacht, damit man auf jeden Fall einen überlappenden Bereich erzeugt. Das ist alles. Man nennt das Überfüllen.
Die Druckerei: Wird für dich die Überfüllungen einstellen. Was sie nicht korrigieren würde sind Löcher im Layout, wie an der rechten Schulter, da passen die Pfade einfach nicht exakt.
Je nach Druckerei werden die auch andere Fehler weder beachten noch korrigieren. WENN sie es tun, ist das Goodwill. DU hast die Verantwortung für eine reingezeichnete, belichtungsfähige Datei. I.d.R. ein PDF nach Vorgaben der Druckerei. Alles andere ist Vereinbarungssache.
Darf ich an dieser Stelle fragen, ob du das Metier professionell erlernst lernst und wenn ja, in welchem Lehrjahr/Semester du bist?
Hinweis: Wenn es um Verpackungen geht, geht es oft um Produktionen in China. Lass dich da auf nix ein, du ziehst den Kürzeren, wenn du mit der Druckerei Kontakt aufnehmen solltest. Du musst UNBEDINGT die Vorgaben für dein Dokument bekommen, ganz wichtig ist Farbmanagement.
Noch eine Anmerkung: Das ist komplett eine Nummer zu groß für dich. Gibt es genügend Zeit, dass du das alles noch lernen kannst, bevor es in den Druck geht? Wer ist denn dein Auftraggeber? Wird der die Druckerei bezahlen? Trägt er das Risiko? Existiert eine Versicherung gegen Arbeitsfehler, die den Druck versauen? Die Druckerei druckt und wird ihr Geld bekommen wollen. Fehler in den Daten sind nicht deren Bier. Eine Überprüfung der Daten (wie in Online-Druckshops) deckt keinesfalls alle Fehlerquellen ab.
Geändert von virra (08.11.13 um 14:27 Uhr).
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