Thema: Karneval
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Alt 07.02.11, 17:53
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albina albina ist offline
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albina ist ein Meister seines Fachsalbina ist ein Meister seines Fachsalbina ist ein Meister seines Fachsalbina ist ein Meister seines Fachsalbina ist ein Meister seines Fachsalbina ist ein Meister seines Fachsalbina ist ein Meister seines Fachsalbina ist ein Meister seines Fachsalbina ist ein Meister seines Fachsalbina ist ein Meister seines Fachs
Also Chrissy,
ich bin zwar heute nicht mehr ein, wie man in Köln sagt, Karnevalsjeck, aber so ein bisschen feiere ich auch Karneval. Weiberfastnacht bin ich fast immer bei meiner Tochter und da wird tüchtig auf die Drum jekloppt (Trommel geklopft), den Rosenmontaszug sehe ich mir im Fernsehen an, und wenn es sich ergibt, gehe ich eventuell an einem der Tage unter fröhlichen Leuten ein Kölsch trinken. Aber heute ist das alles bei mir viel ruhiger geworden.
Damit ich auch die Karnevalsgegner ein bisschen einstimmen kann, hier zwei nette Bilder (Karneval 2004).

https://www.photoshop-cafe.de/bildupload/pics/sonst/thumb/1297097142_Karnevalszug01.jpg

https://www.photoshop-cafe.de/bildupload/pics/sonst/thumb/1297097142_kleinertiger01.jpg

Damit Du schon vorab etwas die kölsche Mundart üben kann hier

Lektion 1

De kölsche Fooderkaat - vom Essen und Trinken
Fast alle Touristen führt es früher oder später in ein historisches, kölsches Brauhaus. Dort lässt man sich an einem der blank gescheuerten Holztische nieder, der Blick schweift über die dunkel getäfelte Einrichtung und dann steht er vor dir: der Köbes, ein oft bierbauch-beleibter Mann in dunkelblauer Kluft mit Lederschürze, in der Hand den "Kranz", einen Träger für Kölschgläser. "Kölsch?" Und ohne eine Antwort abzuwarten, wird er dem Besucher ein hohes, schmales Glas mit einer gelben Flüssigkeit vorsetzen, von weißem Schaum gekrönt: das Kölsch, ein leichtes, obergäriges Bier.
Und "Kölsch", so heißt auch der Dialekt, der hier gesprochen wird, eine bildhafte und laut-malerische Sprache, deftig und manchmal ordinär. Doch davon später mehr, denn wir haben Hunger wie e Päd, Hunger wie ein Pferd und lassen uns de kölsche Fooderkaat bringen, die Speisekarte. Die traditionelle Kölner Küche ist nicht fein, sondern deftig, eine Art bürgerliche Hausmannskost. Das Kölsch ist süffig, also bestellen wir noch eins, wenn uns der Köbes nicht schon zuvor gekommen ist: "Köbes, dot mer/ons noch e Kölsch". Macht nix, wenn es ein wenig "mit Akzent" gesprochen wird, Köln ist "multi-kulti" und der Köbes ist vielleicht aus Italien oder Kroatien. Bestellen wir nen halven Hahn", so wird uns beileibe kein halbes Hähnchen serviert, sondern e Röggelche met deck Kies un Mostert, ein Roggenbrötchen mit einer dicken Scheibe mittelalten Holländers; der Senf steht in einem winzigen Fässchen sowieso immer auf dem Tisch.
Wer es süß-sauer liebt, bestellt Soorbroode met Rusingezaus, Ädäppelklöös un Appelkompott - Sauerbraten (Pferdefleisch soll besonders gut sein) mit Rosinensoße, Kartoffelklößen und Apfelkompott.Originell, auf dem Holzbrett serviert, für mehrere Personen auch halbmeter- oder meterweise gibt es Brootwoosch met Schavu, Bratwurst mit Wirsing, dazu Bratkartoffeln.
Wenn de en Fressklötsch bess - frei übersetzt: wenn du viel verputzen kannst - wie wäre es mit Hämsche un suure Kappes? - Schinkenhämmchen mit Sauerkraut?

Nicht alle Tage - meist freitags - gibt es Rievkooche, fresch us d'r Pann, Reibekuchen frisch aus der Pfanne, echt kölsch mit Apfelkompott oder auf die feine Art mit Räucherlachs.Und dann gibt es da noch Himmel un Äd met Blootwosch, Kartoffelpüree mit Apfelkompott und Blutwurst. Doch Achtung! Genau hier neigen echte Kölner zu einem Test, der sogar Imis entlarven kann, imitierte Kölsche, die zwar schon einige Zeit in Köln leben, aber dennoch keine echten Kölschen sind: Saach ens Blootwosch - Sag mal "Blootwoosch"! Und während der willige Sprachenimitator sich noch müht, den typischen Kölner Singsang zu treffen, lacht sich der echte Kölner halbtot. Ich künnt Trone futze. Ich könnte Tränen furzen: Flönz heißt es, FLÖNZ!

Man sollte übrigens das leichte, süffige Kölschbier nicht unterschätzen.Wer zuviel des Guten trinkt, ist am Ende knöll, kradevoll, kadaunevoll, stänejedressevoll ...

Die nächste Lektion hilft dem Kölsch-Unkundigen, in einem Streit nicht nur gut abzuschneiden, sondern durch einen gewissen Überraschungseffekt
möglicherweise alles zum Guten zu wenden.

Hiervon gibt es 5 Lektion. Falls Du Intersse hast, kann ich die Dir gerne
schicken.

Und nun ein freundliches Pröstchen

https://www.photoshop-cafe.de/bildupload/pics/sonst/1297097209_Koelsch-Glas.jpg
__________________
Liebe Grüße
[LEFT]http://rembrantt.deviantart.com/
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