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Vollständige Version anzeigen : Literatur Des Sängers Fluch


Torn
20.11.08, 22:50
Düster die Zeiten, geknechtet das Land,
Zu dienen und fügen die Menschen gebannt.
Kein Vogel, kein Lachen im Flur widerhallt,
Die Tage so düster, die Nächte so kalt.

Und so zogen die Jahre dahin,
Gingen nieder - ohne Sinn.
Schwere Seiten der Geschichte Buch,
Erzählen bis heute von des Sängers Fluch.

"Zeig mir zu spielen, lehr mich deine Kunst",
So sprach einst ein Knabe aus tiefer Inbrunst.
Der Alte mit Harfe, der Junge mit Sang.
Sie spielten die Lieder, so reich war ihr Klang.

Und so zogen die Lieder ins Land.
Ein Gefühl so ... unbekannt.
Doch schwer sind die Seiten der Geschichte Buch,
und 'zählen bis heute von des Sängers Fluch.

Und so galt es zu spielen vor eisigem Thron.
Der Tod sei die Strafe, das Leben sei Lohn.
"So spielt nur ihr beiden und spielet bloß gut,
Sonst mach ich mir Freude und wate durch Blut".

Da schlug er die Saiten so voll wie noch nie,
Da klangen die Stimmen zu herrlichem Lied,
Es tönte und brauste der beiden Gesang,
Und zog alle Seelen im Saale in Bann.

So wagten sie spielen vor eisigem Thron
Der Tod wär die Strafe, das Leben wär Lohn.
Doch schwer sind die Seiten der Geschichte Buch,
Und schwerlich ertragen sie des Sängers Fluch.

Zornig führt nieder der eifersüchtig' Stahl,
Streckt vorm Throne nieder, den Jung' in bitt'rer Qual.
Der Alte trägt den Toten zur Türe, weit hinaus.
Doch bleibt vorm letzen Tore nochmal stehen und ruft aus:

"Weh dir, du Mörder, du Fluch des Sängertums!
Fahr nieder zu Boden, ersauf in deinem Blut!
Vergessen dein Name, dein Leib zu Staub verbrannt,
Gestürzt deine Hallen, dein Reich überrannt!"

Der Alte hats gerufen, ein jeder hats gehört,
Die Mauern gingen nieder, die Hallen sind zerstört.
Des Thrones einstig Namen, ihn kennt bis heut kein Buch,
Nur eins fällt schwere Seiten: es ist des Sängers Fluch!

Text by Equilibrium
Original Geschichte von Ludwig Uhland ( 1787 bis 1862 )
hier nachzulesen. (http://www.autoren-gedichte.de/uhland/des-saengers-fluch.htm)

blindguard
20.11.08, 23:44
das hat mich doch sofort an dies erinnert:

spielmannsfluch - In Extremo

Es war einmal ein König an Land und Dingen reich
Der saß auf seinem Thron finster und bleich
Was er sinnt ist Schrecken, was er blickt ist Wut
Was er spricht ist Geißel, was er schreibt ist Blut

Einst zog zu diesem Schlosse ein edles Sängerpaar
Einer hat schwarze Locken, der andre ist grau von Haar
Der Graue sprach zum Jungen:"Sei bereit mein Sohn,
Spiel die besten Lieder, stimm mit vollen Ton!"

Es regnet, es regnet Blut
Es regnet den Spielmannsfluch

Es spielen die beiden Sänger im hohen Säulensaal
Auf dem Thron sitzt das Königspaar
Der König so prächtig wie blutiger Nordenschein
Die Königin so süß wie der Sonnenschein

Sie singen von Lenz, Liebe, Heiligkeit
Sie zerfloss in Wehmut, Lust war auch dabei
Ihr habt mein Volk geblendet, verlangt ihr nun mein Weib?
Der König schreit wütend, er bebt am ganzen Leib

Es regnet, es regnet Blut
Es regnet den Spielmannsfluch

Des Königs Schwert blitzend des Jünglings Brust durchdringt
Statt der goldnen Lieder nun ein Blutstrahl springt
Der Jüngling hat verröchelt in seines Meisters Arm
Dann schreit der Alte schaurig, der Marmorsaal zerspringt

Du verfluchter Mörder, du Fluch des Spielmanns Tun
Umsonst sei all dein Ringen, mit Blut befleckt dein Ruhm
Des Königs Namen meldet kein Lied, kein Heldenbuch
Versunken und vergessen- das ist des Spielmanns Fluch

Es regnet, es regnet Blut
Es regnet den Spielmannsfluch

http://uk.youtube.com/watch?v=l6pkcOLyS0g

Torn
21.11.08, 11:38
Hm... nicht schlecht, das erinnert mich wiederum hieran:

Saltatio Mortis - Spielmannsschwur

Wir sind wie der Wind
Man sperrt uns nicht ein
Wild und frei
Ooh-ooh
Kein Knast kann uns halten
Drum schenkt nochmal ein
Wir sind geboren um Spielmann zu sein

Der Strick der uns bindet
Ist noch nicht geflochten
Der Knecht der uns mordet
Hat noch nicht gefochten
Die Frau die uns hält
Ist noch nicht geborn
Das haben alle Spielleut geschworn

Wir sind wie der Wind
Man sperrt uns nicht ein
Wild und frei
So wollen wir sein
Kein Knast kann uns halten
Drum schenkt nochmal ein
Wir sind geboren um Spielmann zu sein

Der Dolch der uns meuchelt
Ist noch nicht geschmiedet
Die Kette am Hals
Ist noch nicht vernietet
Der Wein den wir meiden
Ist noch nicht vergorn
Das haben alle Spielleut geschworn

Wir sind wie der Wind
Man sperrt uns nicht ein
Wild und frei
So wollen wir sein
Kein Knast kann uns halten
Drum schenkt nochmal ein
Wir sind geboren um Spielmann zu sein

Wer mit uns zieht der teilt unser Leben
Wer mit uns zieht dem wird alles gegeben
Wer mit uns zieht setzt sich für uns ein
Wer mit uns zieht ist nie mehr allein
Ein Spießer hat bei uns nichts verloren
Das haben alle Spielleut geschworn

Wir sind wie der Wind
Man sperrt uns nicht ein
Wild und frei
So wollen wir sein
Kein Knast kann uns halten
Drum schenkt nochmal ein
Wild und frei
Ohhhhoho
Kein weib kann uns bannen
Die welt ist zu klein
Wild und frei
Ohhhhoho
So wie der wind
Ihr sperrt uns nicht ein
Wir sind geboren
Um Spielmann zu sein
Wir sind wie der Wind
Sperrt uns nicht ein
Wild und frei
Ohhhhoho

http://www.youtube.com/watch?v=UrDu3AEIkCU