Kurt Seifert
01.11.16, 20:57
Hallo Gemeinde.
Wenn ungläubiges Staunen Begeisterung und Wut gleichzeitig auslösen, ist das einen Beitrag wert, denke ich mir und lege einfach mal los. Selbst wenn das Thema wohl nicht zum 1. Mal hier aufschlägt, es muss einfach raus. Warnung an andere User, die das Problem noch nicht bemerkt, aber viele schöne Ideen hätten und eine Stimme mehr für (nicht gegen!) Adobe, bitte daran zu arbeiten. Parallel zum Forum wende ich mich an Adobe direkt.
Es geht um den Filter „Ölfarbe“. Und die nicht zu Ende gedachte/programmierte Engine.
Diese ist doch tatsächlich pixel-limitiert! Retro? Fehlendes Anwender-Feedback? Absicht? Genauer: Die Einflussnahme der Schieberegler reicht nur für Bilder bis ca. 1.500 Pixel horizontal. Bis zu dieser Größe schöpft das Tool aus dem Vollen, Pinselstriche werden zweckmäßig groß, Übergänge schön sichtbar, Ölfarbkleckse markant usw. und die Wirkung vorher/nachher eindeutig. Schön. Das Web ist voll mit Beispielen und Tutorials. Völlig normal auch: Je größer das Bild, desto weiter müssen die Regler aufgedreht werden für den „gleichen“ Effekt. Jetzt der Hammer: Irgendwann (ab ca. 2.000 Pixel lange Kante) sind alle Regler zwangsläufig auf Anschlag und die Wirkung wird immer geringer, je größer die Bildquelle ist. Lasst mal den Filter über ach so moderne 4k/5k/sonstige druckfähige, größere Bilder laufen und man erkennt von einem Ölgemälde rein gar nichts mehr.
Spielzeug oder Irreführung? Muss der Filter „Ölfarbe Bildschirmauflösung“ heißen?! Ich schätze den Useranteil der Print-Fraktion auf mindestens die Hälfte aller Photoshop-Anwender! Die wissen, dass selbst Full-HD Bilder in 1.920 x 1.080 für lediglich 16 x 9 cm (!) in 300 dpi gut sind. Hallo Postkarte... Gab es da nicht noch Anzeigen in DIN A4? Werbeplakate in DIN A0? Oder schlicht das sauber gedruckte Familienfoto für’s Haus in 60 x 40 cm – welches nun mal 7.087 x 4.724 Pixel (300 dpi) mitbringt und zum Ölgemälde verfremdet auch gern etwas vom Filter gehabt hätte? Es darf doch nicht sein – und mir wird gerade schlecht – ein schön großes, detailliertes Bild runterrechnen (kaputt machen) zu müssen, Filter anzuwenden und für den Druck schmerzlich wieder künstlich hochrechnen zu müssen! Nicht mit Adobe! Oder?
Ich möchte nicht wissen, wie viel Zeit, Energie und Entwicklungsgeld in einem grundsätzlich so genialen Filter stecken. Und genau das macht mich traurig. PS reklamiert für sich den Anspruch eines professionellen Programms, bei dem (wirtschaftlicher) Nutzen statt Spielerei angesagt ist. Leider ist bei diesem toll gedachten und in den Grundzügen wunderbar umgesetzten Filter das Gegenteil der Fall. Lächeln die Leute von Pixar nun über uns wie die Photoshop-Freaks damals über uns Amiganer mit Deluxe Paint? Anderes Thema...
Kleine Anmerkung: Der Einstellungsumfang ist selbst in der aktuellen CC 2015 noch immer der selbe geringe, UHD-Displays zum Trotz...
Meine Lösungsvorschläge:
Variante 1:
• Photoshop rechnet und zeigt jedes Bild – egal in welcher Auflösung – in der Echtzeit-Vorschau zunächst in einer stets festen Auflösung (kleiner oder größer als die Quelle, egal), z. B. starrer-Vorschaurahmen von 1.280 x 1024. Die Vorschau könnte verfeinert werden, müsste aber nicht, z. B. durch Radiobuttons „4:3“ oder eben „16:9“, um zur Bedienung der möglichen Auswirkungen ein Stück näher an das im Speicher befindliche Originalbild zu kommen.
• Die Bedienung der Schieberegler macht dann richtig Sinn und Spaß, weil klar erkennbare Veränderungen sichtbar werden (siehe Beschreibung eingangs), zumindest schon mal am Bildschirm.
• <OK> rechnet die vorgenommenen Einstellungen dann nativ ins Originalbild, unabhängig von dessen Auflösung. Ja, es darf gern länger dauern, bis der Filter angewendet ist und erst dann die ganze Leistungsfähigkeit sichtbar wird, statt schon während der Einstellungen in der Vorschau.
Variante 2:
• Geht weg von Punkten/Pixelgrößen der Pinsel-Einstellungen und hin zu Prozent zur Quelle (bzw. zur Größe des definierten Arbeitsbereichs). Alternativ zu cm/mm/Zoll etc. und die Punkt/Pixel der Pinsel gleichen sich im Hintergrund dynamisch an. Zumindest in den Effekten, weil Brushes wurden ja ständig gut nach oben angepasst.
Variante 3:
• Haltet an der alten Engine fest, aber erweitert bitte die Regler um den Faktor 10. Jeder Anwender von niedrigaufgelösten Bildern wird wissen, den Grad pro Parameter entsprechend niedrig zu halten, damit nichts übersteuert.
Wie denkt ihr darüber?
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.
-Kurt-
Wenn ungläubiges Staunen Begeisterung und Wut gleichzeitig auslösen, ist das einen Beitrag wert, denke ich mir und lege einfach mal los. Selbst wenn das Thema wohl nicht zum 1. Mal hier aufschlägt, es muss einfach raus. Warnung an andere User, die das Problem noch nicht bemerkt, aber viele schöne Ideen hätten und eine Stimme mehr für (nicht gegen!) Adobe, bitte daran zu arbeiten. Parallel zum Forum wende ich mich an Adobe direkt.
Es geht um den Filter „Ölfarbe“. Und die nicht zu Ende gedachte/programmierte Engine.
Diese ist doch tatsächlich pixel-limitiert! Retro? Fehlendes Anwender-Feedback? Absicht? Genauer: Die Einflussnahme der Schieberegler reicht nur für Bilder bis ca. 1.500 Pixel horizontal. Bis zu dieser Größe schöpft das Tool aus dem Vollen, Pinselstriche werden zweckmäßig groß, Übergänge schön sichtbar, Ölfarbkleckse markant usw. und die Wirkung vorher/nachher eindeutig. Schön. Das Web ist voll mit Beispielen und Tutorials. Völlig normal auch: Je größer das Bild, desto weiter müssen die Regler aufgedreht werden für den „gleichen“ Effekt. Jetzt der Hammer: Irgendwann (ab ca. 2.000 Pixel lange Kante) sind alle Regler zwangsläufig auf Anschlag und die Wirkung wird immer geringer, je größer die Bildquelle ist. Lasst mal den Filter über ach so moderne 4k/5k/sonstige druckfähige, größere Bilder laufen und man erkennt von einem Ölgemälde rein gar nichts mehr.
Spielzeug oder Irreführung? Muss der Filter „Ölfarbe Bildschirmauflösung“ heißen?! Ich schätze den Useranteil der Print-Fraktion auf mindestens die Hälfte aller Photoshop-Anwender! Die wissen, dass selbst Full-HD Bilder in 1.920 x 1.080 für lediglich 16 x 9 cm (!) in 300 dpi gut sind. Hallo Postkarte... Gab es da nicht noch Anzeigen in DIN A4? Werbeplakate in DIN A0? Oder schlicht das sauber gedruckte Familienfoto für’s Haus in 60 x 40 cm – welches nun mal 7.087 x 4.724 Pixel (300 dpi) mitbringt und zum Ölgemälde verfremdet auch gern etwas vom Filter gehabt hätte? Es darf doch nicht sein – und mir wird gerade schlecht – ein schön großes, detailliertes Bild runterrechnen (kaputt machen) zu müssen, Filter anzuwenden und für den Druck schmerzlich wieder künstlich hochrechnen zu müssen! Nicht mit Adobe! Oder?
Ich möchte nicht wissen, wie viel Zeit, Energie und Entwicklungsgeld in einem grundsätzlich so genialen Filter stecken. Und genau das macht mich traurig. PS reklamiert für sich den Anspruch eines professionellen Programms, bei dem (wirtschaftlicher) Nutzen statt Spielerei angesagt ist. Leider ist bei diesem toll gedachten und in den Grundzügen wunderbar umgesetzten Filter das Gegenteil der Fall. Lächeln die Leute von Pixar nun über uns wie die Photoshop-Freaks damals über uns Amiganer mit Deluxe Paint? Anderes Thema...
Kleine Anmerkung: Der Einstellungsumfang ist selbst in der aktuellen CC 2015 noch immer der selbe geringe, UHD-Displays zum Trotz...
Meine Lösungsvorschläge:
Variante 1:
• Photoshop rechnet und zeigt jedes Bild – egal in welcher Auflösung – in der Echtzeit-Vorschau zunächst in einer stets festen Auflösung (kleiner oder größer als die Quelle, egal), z. B. starrer-Vorschaurahmen von 1.280 x 1024. Die Vorschau könnte verfeinert werden, müsste aber nicht, z. B. durch Radiobuttons „4:3“ oder eben „16:9“, um zur Bedienung der möglichen Auswirkungen ein Stück näher an das im Speicher befindliche Originalbild zu kommen.
• Die Bedienung der Schieberegler macht dann richtig Sinn und Spaß, weil klar erkennbare Veränderungen sichtbar werden (siehe Beschreibung eingangs), zumindest schon mal am Bildschirm.
• <OK> rechnet die vorgenommenen Einstellungen dann nativ ins Originalbild, unabhängig von dessen Auflösung. Ja, es darf gern länger dauern, bis der Filter angewendet ist und erst dann die ganze Leistungsfähigkeit sichtbar wird, statt schon während der Einstellungen in der Vorschau.
Variante 2:
• Geht weg von Punkten/Pixelgrößen der Pinsel-Einstellungen und hin zu Prozent zur Quelle (bzw. zur Größe des definierten Arbeitsbereichs). Alternativ zu cm/mm/Zoll etc. und die Punkt/Pixel der Pinsel gleichen sich im Hintergrund dynamisch an. Zumindest in den Effekten, weil Brushes wurden ja ständig gut nach oben angepasst.
Variante 3:
• Haltet an der alten Engine fest, aber erweitert bitte die Regler um den Faktor 10. Jeder Anwender von niedrigaufgelösten Bildern wird wissen, den Grad pro Parameter entsprechend niedrig zu halten, damit nichts übersteuert.
Wie denkt ihr darüber?
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.
-Kurt-