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Vollständige Version anzeigen : Photoshop RAW-Datei in PSD und zurück in DNG/JPG


demaal
05.08.14, 12:18
Hi,
nur mal so für mich zum Verständnis / zur Bestätigung:
ich mache seit kurzen Infrarotbilder. Nach einiger Ein- und Durchlesungszeit im Internet komm ich damit und mit der Bearbeitung ganz gut zurecht.
Nun mal was zur Bearbeitung (nicht speziell für Infrarot, sondern allgemein):
Ich hab meine Raws (in dem Fall jetz NEF-Dateien), die ich in CameraRaw kurz vorbehandle, dann muss ich in Photoshop selber paar Änderungen und Anpassungen vornehmen und da ich das CameraRaw-PlugIn soooo sehr mag, bearbeite ich die dann wieder weiter damit.
Das heißt: NEF->PSD->DNG/JPG.

Wie sieht das denn mit den Verlusten (abgesehen von JPG) aus?
Die ganzen Informationen aus der NEF-Datei bleiben doch in der PSD-Datei erhalten, oder? Somit dürften dann mit der Weiterverarbeitung der PSD-Datei in CameraRaw keine Verluste auftreten, oder? Das Ergebnis speichere ich mir dann (warum auch immer) in ner DNG-Datei (k.A. warum nich PSD) und zum einfachen Sichten in JPG.

Speicherplatz is nich das Problem, hab jetz eben pro Bild 5 Dateien. Mir gehts nur darum, ob diese Verarbeitungskette mit extremen Verlusten behaftet ist oder ob das minimal bis vertretbar ist.

Danke für Hinweise, Anregungen und Optimierungsvorschläge.
mfg Karl

heikehk
05.08.14, 12:33
Hallo Karl,
sobald Du das Bild als PSD-Datei speicherst sind dort nurnoch die Bildinformationen enthalten, die zu diesem Zeitpunkt aktuell waren. In der NEF Datei und auch in einer mit dem RAW Converter bearbeiteten DNG Datei bleiben auch die Informationen enthalten, was Du geändert hast, so dass Du bei diesen Formaten immer wieder zur Ausgangssituation zurückkehren kannst.
JPG rechnet die Bilder mit einem Algorithmus klein und damit verlieren diese mit dem Speichern in diesem Format immer ein paar Details pro Speichervorgang mehr.

Das PSD-Format speichert zwar verlustfrei, aber eben immer den Stand, den Du in diesem Moment hattest. Ein zurücknehmen von vorgenommenen Änderungen geht dann nur, wenn Du mit Smartobjekten und Einstellungsebenen non-Destruktiv arbeitest. Das ist der große Unterschied zu RAW Converter Änderungen an NEF und DNG.

Gruß
Heike

demaal
05.08.14, 12:49
Danke für die schnelle Antwort.
Also die NEFs importier ich ja über CameraRaw in PS, mach da meine Kanaltausch-Aktion - und kann ich dann aus PS in eine DNG-Datei speichern? Oder geht das nur über CameraRaw?
Ich brauch ja im Prinzip ein Dateiformat, welche alle Informationen der NEF-Datei beinhaltet UND was mir Photoshop dann erstellen kann (also mein bearbeitetes Bild), damit ich dann verlustfrei wieder in CameraRaw arbeiten kann.

Bis jetz hab ich noch keine großen Qualitätsverluste mit der PSD-Datei in CameraRaw festgestellt - is glaube auch schwierig, wenn man nich weiß, wie es aussehen könnte =D

Mit dem Rest (Smartobjekten, Einstellungsebenen und dann noch non-Destruktiv ... hääää?) kann ich leider wenig anfangen - so weit bin ich noch nich.

Danke erstmal für die Antwort. Werd heut Nachmittag zu Hause nochmal bissl rum experimentieren.

stefu
05.08.14, 12:55
Wichtig wäre, dass Du dann auch die volle Bit-Zahl mitnimmst.
Also direkt in 16bit TIF oder PSD wandelst (wodurch JPG wegfällt).

heikehk
05.08.14, 16:37
Hallo Karl,
entschuldigung. Habe eben erst gelesen, dass Du noch nicht so lange mit Photoshop arbeitest. Ich würde es so handhaben, dass ich so viel wie möglich direkt in Camera RAw mache, da dort der Vorteil vorhanden ist, dass Du immer wieder auf das Originalbild zurückgreifen kannst. Sobald Du das Bild als PSD-Datei speicherst, hast Du den Stand der Bearbeitung zum Zeitpunkt der Speicherung eingefroren.
Das ist der große Unterschied im Vergleich zu NEF und DNG.
Du kannst in Photoshop aber auch Veränderungen am Bild machen, die diesen Stand des Bildes zwar verändern, aber sich auch wieder Rückgängig machen lassen. Z.B. kann man eine Gradationskurve entweder direkt auf das Bildmaterial anwenden (destruktiv, weil nur während der Bearbeitung wieder rückgängig zu machen) oder als Korrekturebene (:korrekturebene:) über dem Bild einfügen und anpassen (non-Destruktiv, weil auf eigener Ebene und nach dem Speichern der Datei beim nächsten Öffnen noch korrigier-/entfernbar).

Du kannst ja mal in den Tutorials (Grundlagen) stöbern und Dich ein wenig über die Möglichkeinten der Bildbearbeitung, ohne das Bildmaterial direkt zu verändern, schlau machen.

Einen lieben Gruß
Heike

demaal
05.08.14, 17:38
Das klingt nich so als würd ich das direkt verstehen =D
werd ich wohl mal reinfuchsen (müssen).

Problem is eben jetzt für mich speziell bei der Infrarotfotografie, das ich die Nachbearbeitung im CameraRaw erst machen kann, nachdem ich paar Schritte in PS vorgenommen habe.
Aber ich wöllte einfach mal behaupten, dass es die ganzen Einstellmöglichkeiten aus dem CameraRaw-PlugIn auch in PS direkt gibt, nur nich so schön aufm Haufen. Hat dann ja den Vorteil, dass ich nich zwischenspeichern muss.

Werd jetz mal versuchen, die Einstellungen die ich bei ner PSD-Datei im CameraRaw gemacht habe (nach dem Kanaltausch etc), vorher mit der NEF-Datei zu machen und danach dann die Anpassungen in PS. Vermute aber sehr stark, das das Ergebnis anders aussehen wird (da ich durch den Kanaltausch ja auch die Farben anders bearbeiten muss)

Danke erstmal für die Antworten =)

heikehk
05.08.14, 18:20
Ok, jetzt hast Du mich abgehängt...
Was genau tauschst Du?

demaal
05.08.14, 18:39
erfolgreich für Verwirrung gesorgt - juhuu =D
also (ich werd der Faulheit wegen CameraRaw mal mit CR abkürzen):
bis jetz:
NEF-> CR (Vorbearbeitung) -> Import in PS -> Kanaltausch -> Export als PSD -> Öffnen in CR (Nachbearbeitung) -> fertig
mein Plan:
NEF -> CR Vorbearbeitung + Nachbearbeitung -> Import in PS -> Kanaltausch -> Export als PSD -> fertig

Somit spare ich mir das Zwischenspeichern als PSD, womit dann alle Informationen aus dem NEF erhalten bleiben.
Jedoch erschwert das das Bearbeiten, da man erst durch den Kanaltausch ein brauchbares Ergebnis sieht.

Hab das jetzt bei einem Bild getestet, bei dem ich das Ergebnis und die Schritte in der Nachbearbeitung kannte und diese VOR dem Kanaltausch gemacht. Das Ergebnis sah ähnlich gut aus, jedoch nur, weil ich die Einstellungen kannte. Jedoch ist es mir zuviel Aufwand, jedes Bild erst nach meiner jetzigen Vorgehensweise zu bearbeiten und dann erneut nach dem neuen Plan.
Ich hör jetz auf bevor ich mich selber komplett verwirre =D

Fazit: ich brauch ein Format, in das mir PS sämtliche Informationen aus der RAW-Datei schreibt. Kurz gefragt: gibts das?

heikehk
05.08.14, 18:43
Was für Kanäle musst Du denn tauschen?
Kann ich mal so ein Bild vorher / nachher sehen?

demaal
05.08.14, 18:57
so kommt das Bild von der Cam:
https://www.photoshop-cafe.de/bildupload/pics/mw/thumb/1407253914_DSC_7365_1.jpg (https://www.photoshop-cafe.de/bildupload/pics/mw/1407253914_DSC_7365_1.jpg)

so sieht es nach dem Kanaltausch aus:
https://www.photoshop-cafe.de/bildupload/pics/mw/thumb/1407254049_DSC_7365_2.jpg (https://www.photoshop-cafe.de/bildupload/pics/mw/1407254049_DSC_7365_2.jpg)

und so dann fertig nach dem erneuten Bearbeiten in CR:
https://www.photoshop-cafe.de/bildupload/pics/mw/thumb/1407253914_DSC_7365b_3.jpg (https://www.photoshop-cafe.de/bildupload/pics/mw/1407253914_DSC_7365b_3.jpg)

zum Kanaltausch:
gerne das erste Bild mal runterladen und dann selber testen:
Bild->Korrekturen->Kanalmixer
Ausgabekanal ROT: rot auf 0%; blau auf 100%
Ausgabekanal BLAU: rot auf 100%; blau auf 0%

dann noch "Auto-Farbton" drüberlaufen lassen
und nach Gefallen mit der Farbbalance rumspielen.

stefu
06.08.14, 08:56
Hallo Karl!

Schaue Dir mal das Script Edit Layers in ACR 1.8 an, welches von Russel Brown für CS6 entwickelt wurde.

Damit kannst Du eine Ebene in Photoshop wieder in Adobe Camera RAW bearbeiten.
Ist eine praktische Sache, denn so kannst Du hin und her switchen und hast somit das beste aus beiden Welten stets parat.

http://www.russellbrown.com/scripts_archive.html

Es macht Sinn — wie sonst auch — RAW Dateien von Camera RAW aus in 16bit nach Photoshop zu importieren, um wirklich auch die vollen Informationn zu beinhalten.

Lieben Gruß
Stephan

demaal
08.08.14, 18:39
Coooooooole Sache.
Wenn ich bissl besser englisch könnte, hätt ich nich so ne Startschwierigkeiten gehabt =D
Aber genau sowas hab ich je gesucht, also von der Funktion her.
Und wenn mich PS nich anlügt, macht der das alles mit der RAW-Datei.
Wenn man das später nochmal nachbearbeiten möchte, greift er allerdings auf die PSD-Datei zurück, hat da aber die Änderungen die man mit dem PlugIn in ACR gemacht hat, gespeichert. Ich werd das mal ne Weile testen.

Vielen Dank für die Tipps =)

stefu
08.08.14, 20:58
Und wenn mich PS nich anlügt, macht der das alles mit der RAW-Datei.

Kommt darauf an.
Du kannst die RAW-Datei von Camera RAW als Smart Objekt an Photoshop übergeben lassen; dann wird ein Doppelklick auf die Ebenminiatur des Smart Objekts direkt Camera RAW mit der RAW-Datei öffnen.

Wenn das Script angewendet wird, wandelt es intern in ein TIF und öffnet damit dann den Camera RAW Dialog. Wenn Du in 16bit arbeitest, bleibt Dir jedoch genügend Information erhalten, um daraus auch einen ordentlichen Nutzen zu ziehen.

demaal
09.08.14, 01:33
Wenn ich von ACR direkt als Smartobjekt in PS importiere kann ich meinen Kanaltausch nich mehr machen und allgemein keine Farbanpassungen, also entweder geht das nich oder mein PS ärgert mich :(

virra
10.08.14, 17:18

Also die NEFs importier ich ja über CameraRaw in PS, …
Ich brauch ja im Prinzip ein Dateiformat, welche alle Informationen der NEF-Datei beinhaltet UND was mir Photoshop dann erstellen kann …

DEN Zahn muss ich dir leider zeihen. Ein RAW ist ein RAW ist ein RAW und kann durch nix anderes ersetzt werden. PS aber kann kein RAW abspeichern. Peng. Was bedeutet das für dich?

ALLE Informationen deines Speicherchips sind auf dem RAW vorhanden. Deine Entwicklung macht daraus ein „normales Bild“. Du kannst in ACR zwar auch „normale Bilder“ (z.B. Tiff) bearbeiten, aber eben nur in dem Maße, wie ein Tiff (oder jpg) eben hergibt. Dabei sind z.B. Korrekturen des Objektives oder der Weißabgleich futsch. Du kannst diese Funktionen nur noch in angelehnter Weise nutzen, aber das ist kein Vergleich mit dem RAW.

Das ist nicht schlimm, sondern normal. Machst du ein Papierbild von einem Filmnegativ, ist da auch ein Verlust drin, der üblich ist.

Deine Bearbeitung des „normalen Bildes“ im ACR erzeugt jedoch keine ZUSÄTZLICHEN Einbußen, insofern machst du alles Richtig, so lange du deine RAW nicht in die Tonne trittst. Denn wer weiß, in 2 Jahren bist du viel weiter und willst evtl noch mal was aus deinen digitalen Negativen machen …

… und: Nein, Kanäle tauschen kannst du nur in PS, nicht im ACR.