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Vollständige Version anzeigen : Maske für optische vergrößerung analoger SW-Bilder


Kref
17.02.13, 16:39
Hi.

Neben meiner Nikon-DSLR laufe ich seit einiger Zeit wieder mehr mit der analogen Filmkamera rum, in der ich üblicherweise Schwarzweiß-Filme belichte. Ich verwende eine 4x5-Zoll-Großformatkamera, die Negative sind also ca. 10 x 12,5 cm groß.

Normalerweise scanne ich, möchte in Zukunft aber auch wieder optisch abziehen (Kontaktabzug oder Vergrößerung). Da ich nicht unbedingt ein Meister des händischen Abwedelns bzw. Nachbelichtens bin, möchte ich hierfür eine Maske auf transparenter Folie erstellen, die man als Sandwich mit dem Film zusammen aufs Papier legt oder in den Vergrößerer einschiebt.

Abwedeln ist schlussendlich ja nichts anders, als eine Verkürzung der Belichtung des Papieres, das dadurch heller bleibt, nachbelichten bedeutet, dass man einzelne Bereiche des Papieres länger belichtet als andere, wodurch diese dunkler werden. Dies müsste auch problemlos mit einer Maske gehen. Die transparente Folie muss da, wo das Bild abgedunkelt werden muss (nachbelichten) voll transparent sein, da wo normale Helligkeit herrscht Mittelgrau und da wo aufgehellt werden soll (abwedeln) müsste sie ein dunkleres Grau haben.

Ich habe nun ein Bild eingescannt und dann eine graue Ebene drübergelegt, multipliziert und in der Ebenenmaske mit verschiedenen Grautönen mehr oder weniger dieser grauen Ebene eingerechnet. Wenn man nun das Hintergrundbild herausnimmt, hat man eine Grautonebene, die exakt diesem Bild entspricht, es ist aber eine Positivebene, in der da dunkel ist, wo eigentlich hell sein müsste und umgekehrt. Einfaches invertieren hilft hier nicht, da weiß zu schwarz wird und schwarz nicht erlaubt ist.

Hat jemand eine Idee, wie ich über dem Scan des Bildes eine Negativmaske erstellen könnte, die, auf Folie ausgedruckt meinen Anforderungen entspricht?


Danke schonmal.

pixelFUNK
17.02.13, 23:39
Ohne zu sagen, daß ich genau verstanden habe, worum es geht -da fehlt mir jegliches Wissen zur analogen/chemischen Bildentwicklung.
Aber wenn "einfach nur" schwarz nicht erlaubt ist, dann kannst Du am Schluß einfach noch einen Farbverlauf drüberlegen, und als dunkelsten Wert einen Grauton hernehmen, der Deinen Zwecken dient...

heikehk
18.02.13, 08:42
Hallo Kref,
Und wie wäre es, wenn du die ebene mit dem Scan vorher invertierst und dann erst mit er Arbeit an der Grauebene anfängst? Dann müsstest du zwar Umdenken, aber du machst Die hellen Bereiche heller und die anderen Bereiche dunkler.
Gruß und Willkommen im :psc1:
Heike

Jenny
18.02.13, 12:38
Hallo!

Verstehe ich dich richtig?
Gemalt hast du sowas wie Ebene1, aber brauchen tust du eigentlich Ebene2?

https://www.photoshop-cafe.de/bildupload/pics/sonst/1361187447_Unbenannt-1.jpg (https://www.photoshop-cafe.de/bildupload/pics/sonst/1361187447_Unbenannt-1.jpg)

photom
18.02.13, 17:34
Das stell ich mir extrem schwierig vor. Die Maske müsste ja einen ziemlich genauen Dichteumfang haben um einen passenden Effekt zu erzielen. Das bedeutet Probestreifen ohne Ende oder exakt reproduzierbare Arbeitsabläufe mit Durchlichtdensitometer, Passerstanze und was weiss ich allem. Beim Abwedeln / Nachbelichten von Hand arbeitet man ja auch mit mehr oder weniger harten Verläufen, je nachdem wie großflächig die betroffene Partie ist, damit es keine ins Auge fallenden Übergänge gibt. Das bedeutet für eine in PS erstellte Maske unterschiedliche weichgezeichnete Übergänge. Kurz gesagt musst du für jedes Bild eine individuelles Dings basteln und mit vermutlich weniger Zeit-, Geld- und Frustaufwand wirst du deine händische Abwedeltechnik soweit hintrainieren, daß du akzeptable Ergebnisse hinkriegst. Auch wenn nicht jede Vergößerung perfekt ist und von 10 gleichen jede bischen anders ausfällt, du stellst handgemachte Unikate her und einer Handarbeit darf man das auch ansehen.

Kref
18.02.13, 19:31
Hi und danke für die Antworten.

@Jenny: Ja, das ist ziemlich genau das was ich meine. Ich werde es mal ausprobieren.

@Photon: Wahrscheinlich hast Du recht, wobei ich nicht denke, dass immer und überall die "wissenschaftliche" Methode mit Densitometrie notwendig ist, mit einer gewissen Erfahrung müsste man eigentlich auch so in der Lage sein, abzuschätzen, welcher Grauton der Maske welche Aufhellung verursacht.

Aber wahrscheinlich werde ich über kurz oder lang von Hand arbeiten lernen. Trotzdem kann man solche Experimente ja mal versuchen.

Jenny
18.02.13, 19:37
Hallo!

Der Schritt von Ebene1 zu Ebene2 ist schnell gemacht:
- Ebene1 ganz nach oben (Modus "Normal")
- Wechsel in die Kanäle-Palette und Strg+Klick auf die RGB-Miniatur
- Neue Ebene darüber anlegen, schwarz als Vordergrundfarbe festlegen und die bestehende Auswahl mit Alt+Backspace (je nach Stärke evtl. auch mehrfach) füllen

virra
23.02.13, 17:04
…Normalerweise scanne ich, möchte in Zukunft aber auch wieder optisch abziehen (Kontaktabzug oder Vergrößerung). Da ich nicht unbedingt ein Meister des händischen Abwedelns bzw. Nachbelichtens bin, möchte ich hierfür eine Maske auf transparenter Folie erstellen, die man als Sandwich mit dem Film zusammen aufs Papier legt oder in den Vergrößerer einschiebt. …

Eigentlich sollte man gar nicht Abwedeln/Nachbelichten müssen, das ist nur ein Auswg für ein nicht korrektes Negativ, um da noch was rauszukitzeln. Ich denke auch, dass du mit ein paar dünnen (Blumen)Drähten und ein paar Stückchen Pappe und etwas Übung wesentlich bessere Ergebnisse erzielen wirst, als mit der von dir angestrebten Methode. Denn:
Du wist Passgenauigkeitsprobleme bekommen. Du wirst Staubprobleme bekommen. Und vielleicht am wichtigsten, du wirst Probleme mit Newtonringen bekommen.
Und vor allen Dingen mal so gefragt: Woher willst du im Vorhinein wissen, wo es hakt? Das siehst du doch erst nach der Ermittlung der korrekten Papiergradation und einem vollständigen Probeabzug mit der richtigen Belichtung? Willst du ernsthaft danach das Negativ aus dem Vergrößerer reißen, einscannen, eine Folie erstellen (halte das für fast unmöglich, diese so zu erstellen, wie du dir das denkst), alles als Sandwich zusammenfrickeln, wieder in den Vergrößerer fummeln und dann neue Probestreifen fahren (weil sich die Gesamtdichte logischerweise verändert hat, stimmt deine ermittelte Belichtung nicht mehr)??? Echt wirklich? Und wie gesagt, vom Staub und den Newtonringen habe ich an dieser Stelle noch gar nicht gesprochen … Das ist doch was für Jemanden, der Vater & Mutter erschlagen hat? :tease:

Also da würde ich mal lieber 2 Stunden lang das Abwedeln und Nachbelichten üben, dann hast du das drauf.

FrankHe56
24.02.13, 22:27
Wenn Du Deine Graustufenebene hast, solltest Du sie einfach invertieren. Schwarz geht natürlich nicht, da hast Du Recht. Bearbeite die Ebene mit der Gradationskurve. Verschiebe den 0-Punkt (also das Schwarz) soweit nach oben, dass als Ausgabewert ein passender Grauton entsteht. Dadurch schränkst Du die Grauebene auf Grauwerte von z.B. 64 bis 255 (weiß) ein.

CS4-Rookie
26.02.13, 21:07
@ Kref

wäre ein Umstieg auf das digitale fotografieren nicht einfacher? Unter Umständen gibt es vielleicht sogar ein digitales Rückteil für Deine Mittelformatcam?

Also das Auflösungsvermögen einer Phase One ist schon beeindruckend. Vielleicht würde ja eine Leica S2 auch reichen.

Oder anders gefragt, was bringt einem die analoge Mittelformatfotografie noch für Vorteile, abgesehen von der theoretisch möglichen sehr hohen Auflösung?

Jenny
26.02.13, 21:40
Hallo!
Also das Auflösungsvermögen einer Phase One ist schon beeindruckend.
Beeindruckend ist hier aber ebenfalls (oder vor allem!) der Preis, wie ich hier (http://www.photoscala.de/Artikel/IQ-Digitalrueckteile-mit-40-60-und-80-MP-von-Phase-One) gelesen habe:
[...]Die Preise beginnen bei knapp 17.000 Euro netto[...]

Aber ich gebe gerne zu, dass ich von Fotografie in diesem Sektor keinerlei Ahnung habe...:nixweiss:
Ich besitze zwar auch eine kleine Canon-SLR, aber selbst die kann schon viel viel mehr als ich wahrscheinlich je können werde!!!
Vielleicht beschäftige ich mich auch gerade deshalb (erzwungermaßen:emo_biggr) etwas intensiver mit Photoshop... :drunk:

Trotzdem werde ich diese Diskussion gerne weiter verfolgen, auch wenn ich sicher weit weit außerhalb der eigentlichen Zielgruppe liege...:emo_biggr

CS4-Rookie
26.02.13, 21:59
Hi Jenny,

die Preise von Mittelformatkameras sind jenseits von Gut und Böse. Selbst die angesprochene Leica ist immer noch zehnmal so teuer wie die günstigste Canon-Vollformat DSLR. Ich durfte mit der mal eine halbe Stunde auf nem Workshop arbeiten. Unglaublich scharf und plastisch.

Hier kann man das ungefähr erahnen, das Bild habe ich mit der S2 gemacht:

http://www.leder-wagner.de/BMW/Airfield_Worms.jpg

wenn man sich jetzt noch vorstellt, das diese Bild original über 7000 Pixel Breite hat .....

Ein RAW hat über 50 MB .....

Viele Grüße


Harry

Jenny
26.02.13, 22:15
Hallo Harry!

Aus irgendeinem Grund müssen diese Preise ja auch nachvollziehbar sein.
Wer würde denn sonst vier- oder gar fünfstellige Preise bezahlen, wenn die kleine Ich-kann-alles-und-bin-von-Aldi-Kamera für 69,50€ das auch alles könnte...

Dein Foto ist natürlich allererste Sahne, aber hier wurde ja auch professionell ausgeleuchtet! :ok:

Eine befreundete Fotografin sagte mir mal, dass aus einem normalen KB-Negativ (vernünftiges Film-Material vorausgesetzt) auch locker 50-80 MegaPixel herauszuholen wären, daher scheinen mir deine Angaben für Mittelformat sogar deutlich zu niedrig!

PS: Ein RAW meiner Kamera (18MP) kann auch schon an 30MB herangehen, wenn es relativ hell ist.
Damit kannst du mich also gar nicht imprägnieren!!!!!!:emo_biggr:tease:

heikehk
26.02.13, 22:18
Mit dem Foto aber schon :emo_biggr

Jenny
26.02.13, 22:26
Mit dem Foto aber schon :emo_biggr
Ach...

Wenn Michael Schumacher mich fährt,
Alfons Schubeck mich ernährt und
Karl Lagerfeld:emo_biggr mich einkleidet,

dann komme ich auch hochqualitativ nach London!

Oha, ich seh grad: ich muss los...:emo_biggr
:guw:

CS4-Rookie
26.02.13, 22:26
Ja, da sind wohl noch zur Zeit die Grenzen der Sensortechnik, (wenn man denn kein heftiges Rauschen haben möchte). Denn das teuerste Rückteil bei Phase One hat 80 MP (los geht es mit 35MP). Man muß sich natürlich fragen, für welche Anwendungen man überhaupt sooo viele Daten benötigt, denn der Rechner kommt bei solchen Datenmengen ganz schön ins Schwitzen.

Für einen 10x 15 Abzug reicht 1,5 MP. Klasse ist natürlich, wenn man viel "Fleisch" hat, dann ist der Ausschnitt recht sekundär, einfach reinzoomen - fertig. Für hochwertige Katalog- und Posterproduktionen ist so eine Cam sicher nicht schlecht oder gar Bedingung.

Jenny
26.02.13, 22:34
Für einen 10x 15 Abzug reicht 1,5 MP.
Yep! :ok: (Wenn man von 300ppi ausgeht)

Aber nun erkläre mal einem unbedarften User, warum wir uns hier über 50MP und mehr unterhalten! :emo_biggr

Kref
27.02.13, 08:54
@ Kref

wäre ein Umstieg auf das digitale fotografieren nicht einfacher? Unter Umständen gibt es vielleicht sogar ein digitales Rückteil für Deine Mittelformatcam?

Also das Auflösungsvermögen einer Phase One ist schon beeindruckend. Vielleicht würde ja eine Leica S2 auch reichen.

Oder anders gefragt, was bringt einem die analoge Mittelformatfotografie noch für Vorteile, abgesehen von der theoretisch möglichen sehr hohen Auflösung?


Ich bin kein Freund der Diskussion Analog oder Digital, schon gar nicht im Photoshop-Forum, wo digital ja nun Motto der Stunde ist. Aber ich werde mich mal erklären; ich hoffe, dass ich damit nun nicht den dämlichen „Digital ist besser – Analog ist besser“-Flame-War lostrete.


Wieso Umstieg, ich steige nicht um! Ich hab seit Jahren nur Digitalkameras gehabt, derzeit primär eine Nikon D700. Wir reden hier nicht von einem Umstieg von analog nach digital, was ich mach ist eine Erweiterung von digital auf analog. Und diese Erweiterung habe ich vor 6 Monaten mit dem Kauf der 4x5 Kamera Shen Hao PTB54 überhaupt erst begonnen.

Und warum? Weil ich ein Hobbyfotograf bin. Für mich ist nicht nur das hübsche Bildergebnis wichtig, bei einem Hobby geht es auch darum, sich seine Freizeit mit etwas zu vertreiben, das Spaß macht und ich genieße es ausgesprochen, meine Kamera aufzubauen, auf das Stativ zu schrauben, auf der riesigen Mattscheibe das auf dem Kopf stehende Bild mit einer Lupe exakt einzustellen, mit einem Handbelichtungsmesser die Lichtverhältnisse zu bestimmen, basierend auf meinen Filmtests die Belichtung zu „berechnen“ und ein Foto zu schießen; ebenso genieße ich es dann anschließend in der Dunkelkammer zu stehen und den Film zu entwickeln und zu vergrößern. Genau so schätz ich übrigens auch meine Digi-Raws oder meine Filmscans digital in LR und PS zu bearbeiten. Es geht mir gleichermaßen um das Bild wie um den Weg dahin. Und was den Weg angeht ist analoges Großformat einfach spannender als digital, da ich so viel mehr Optionen habe.

Und ich habe keine Mittelformatkamera, ich habe eine Großformatkamera mit Planfilmen im Format 4x5 Zoll. Ein Film ist also nur ein einziges Blatt von ca. 10 x 12,5 cm und nimmt genau ein Foto auf, deshalb wird jedes Foto einzeln entwickelt; ein Großformat-Digiback gibt es übrigens nicht.

Ich liebe meine D700, es ist eine brillante DSLR und ich werde sie noch auf Jahre mit Freuden benutzen. Sie ist schnell und bequem und ist jederzeit einsetzbar. Bei der Großformatkamera brauche ich für Aufbau, Einstellung, Belichtungsbestimmung, Foto und Abbau für nur ein einziges Bild gerne mal 10 Minuten. Wie gesagt: Es geht bei Hobbys um spaßiges Zeitverbrennen, was soll’s also!
Die GF-Kamera kann aber auch Dinge, wo meine D700 (oder auch deren Nachfolger D800) nicht ansatzweise mitkommt:

1.
Kontrastumfang. Egal ob es ein sonniger Wintertag mit hellem Schnee und schattigen Baumstämmen ist oder ein diesiger Tag, an dem alles grau in grau und kontrastarm ist, ich kann durch die Dauer, die das Negativ später im Entwicklungsbad bleibt die Kontraste einstellen. Wenn ich will bringe ich zwischen tiefschwarz und hellweiß auf mein Negativ einen Motivkontrast von 5 Blenden, wenn ich will aber auch von 10 oder 12. Meine Nikon kapituliert irgendwann und ich habe zeichnungsloses weiß in den Wolken / im Schnee und gleichzeitig zeichnungsloses Schwarz in den Schatten. Das passiert mir bei analogen SW-Negativen nicht.

2.
Die Objektiv-Bewegungen.. In meiner Küche hängt dieses Bild:
http://www.flickr.com/photos/krefey/8217114068/in/photostream
Schau es Dir in der größten Ansicht an und du wirst sehen, dass die Pfähle der vorderen Reihe von vorne (ca. 1m von der Kamera) bis hinten (ca. 20m) scharf sind, dass jedoch die Pfähle der hinteren Reihe, obwohl sie ca. 5 bis 8m von der Kamera weg sind unscharf sind, dass ebenso auf der linken Seite schon der Sand unschärfer wird, je weiter man von der vorderen Pfahnreihe weggeht. durch ein Verdrehen des Objektives (Winkel zwischen Objektivebene und Filmebene) habe ich die Schärfeebene hier nicht mehr parallel zur Filmebene sondern in einem Winkel von ca 60° zu dieser.
Für meine Nikon gibt es Tilt-Shift-Linsen, die das theoretisch auch können. insgesamt gibt es drei Linsen von Nikon, die alle ein Vermögen kosten. Damit kann ich dann in geringem Umfang perspektivische Korrekturen vornehmen und ich kann die Schärfeebene (nach Scheimpflug) irgendwie schief ins Bild legen. Mit meiner Großformat-Kamera geht das auf Grund des verschiebbaren Balgens grundsätzlich immer und mit jeder Linse und Linsen sind echt billig bei Ebay zu kaufen.

3.
Womit wir bei Punkt drei sind: Analog ist billiger, wenn man wert auf besagte Objektivverstellmöglichkeiten legt. Für meine Kamera und die drei Linsen (Ich habe Kleinbildäquivalent 25mm, 50mm und 85mm) habe ich 1300Euro ausgegeben, für einen Filmscanner noch mal 450. Für eine moderne DSLR (z.B. die Nachfolgerin meiner D700, die Nikon D800) wären knapp 3000 fällig, die drei Nikon-Tilt-Shift-Linsen würden dann noch mal je 1500 kosten. Um also gleiche Verstellmöglichkeiten und gleiche Brennweiten an einer aktuellen DSLR zu bekommen müsste ich geschätzt 7000 bis 8000Euro hinlegen. Für den Preisunterschied kann ich mir bis an mein Lebensende Film und Chemie kaufen (Als Hobbyknipser gebe ich da höchstens 200EUR im Jahr aus.)

4.
Auflösung: Ich kriege etwa 100MP aus einem 4x5-Negativ. Das ist oft viel mehr als man braucht, richtig, aber die 12MP meiner Nikon sind eher untere Grenze. Denn ich mag das Seitenverhältnis 3:2 eigentlich gar nicht. Es ist für Panoramen nicht breit genug, für normale Landschaftsfotos aber zu breit (bzw. nicht hoch genug), Portraits sehen auch meistens besser in einem etwas quadratischeren Foramt aus. Und wenn ich meine Nikon-bilder auf Format 4:5 oder gar 1:1 beschneide, wird die Auflösung langsam sehr kritisch. Dazu sei wohlgemerkt gesagt, dass ich nicht fotografiere, um mir Bilder am Monitor anzusehen. Gute Bilder werden grundsätzlich gedruckt und DAS ist dann das Produkt um das es abschließend geht. Und ich lasse gerne im Format 40x50cm drucken. Da sieht man dann bei der Nikon aus kurzer Distanz gerne mal die erste unschärfe oder sogar das Sensorrauschen.


Wie gesagt: Ich möchte hier keinen Pro-analog-digital-Thread aufmachen. Da man mich fragte, gab ich eine Erklärung, warum ich das so mache. Farbbilder (Fuji Velvia 100 Diafilm) werden wohlgemerkt grundsätzlich digitalisiert und in Photoshop bearbeitet, lediglich SW ziehe ich gelegentlich optisch ab. Nebenbei benutze ich ja auch immer noch (und sogar wesentlich häufiger) meine D700 digital. Bei mir findet da ein harmonisches Nebeneinander von alt und neu statt, mit dem ich persönlich zufrieden bin.

CS4-Rookie
27.02.13, 13:44
@ Kref

Vielen Dank für Deine sehr ausführliche Begründung. Das ist sehr interessant das mal zu hören. Vor allem mal die ganz unterschiedlichen Einsatzbereiche und Anforderungen, die ein jeder unterschiedlich an sein Hobby stellt.

Toll war es auch, mal im Detail zu erfahren, was es noch an Vorteilen in der analogen Welt gegenüber der digitalen gibt. Ich finde Dein Beitrag hat 5 Sterne verdient!

Auch der Preisvorteil hat mich sehr überrascht, das hätte ich in dem Segment überhaupt nicht erwartet. Insofern: TOP Beitrag!