Traurig aber wahr

[blindguard]

Pisa-Bericht: Chancenungleichheit im Bildungswesen nimmt zu

Laut einem aktuellen Pisa-Vergleich der Bundesländer hat die Chancenungleichheit im Bildungswesen seit 2000 kontinuierlich zugenommen. Demnach haben Kinder aus Arbeiterfamilien deutlich schlechtere Chancen das Abitur zu erreichen.
Bei Gleichheit von Intelligenz und Begabung haben Kinder aus wohlhabendem Elternhaus eine um etwa viermal so hohe Chance, Abitur zu machen. In manchen Fächern sind sie den Arbeiterkindern um bis zu zwei Schuljahre voraus.

Am deutlichsten ist diese Kluft in Bayern und Sachsen-Anhalt, am geringsten in Sachsen. Als Datengrundlage für diese Analyse dienten Testergebnisse von rund 45.000 Schülern.

http://www.n-tv.de/596246.html
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ja die kluft zwischen ar und reich fängt bereits früh an und wächst kontinuierlich weiter ...

[Azzurri]

die sind doch echt bescheuert *sorry* :notok:

[Wanderfalke]

wie kommt das denn bei Gleicheit von Intelligenz und Begabung?

[Scubamarco]

eventuell ist die Bildung an einer Kreuzberger Schule mit 90% Ausländeranteil
nicht ganz so qualitativ wie in einer bayrischen Vorzeigeschule.
Eventuell haben Eltern kein Geld um ihre Göre noch durchs Gymnasium zu
füttern.
Eventuell ......

[Wanderfalke]

ich würd mal sagen das ist ein Armutszeugnis für die Lehrer. Dass die Leistungen mittlerweise so auf das Elternhaus angewiesen ist, spricht ja für sich.
Die Lehrer sind nicht mehr in der Lage irgendwas vernünftig beizubringen. Sie machen immer irgendwas, geben die Klasse dann ab und haben nichts mehr damit zu tun.

Man wird ja auch nicht unbedingt Lehrer, weil man mit Kindern arbeiten will und was beibringen will. Es lockt ja immerhin eine schöne Beamtenpension - dann der Job mit den vermutlich meisten Ferien. Das ist kaum zu toppen... -

[chataya]

alles auf die lehrer zu schieben ist aber auch nicht die lösung des problems, da gibt´s noch ganz andere dinge, die da ausschlaggebend sind. und mal ganz ehrlich, sich als lehrer mit den teilweise recht aufmüpfigen kiddies rumzuschlagen, ist bestimmt auch nicht immer einfach und kann ziemlich nervenaufreibend sein.

[Wanderfalke]

...dass es nicht immer lustig ist, gibts in jedem Beruf. Und selbst wenn es überproportional beim Lehrerberuf so sein sollte, würde es das ja gar nicht entschuldigen.

Und es hängt meiner Meinung nach viel an den Lehrern - viel mehr als man sonst vielleicht denkt.
Ein guter Lehrer, kann bewirken, dass ich Chemie studieren, ein anderer Physik etc. Aber NUR WENN SIE GUT sind. Wenn sie mich begeistern können, wenn sie mich dazu bringen mehr zu tun.
Es gibt nicht mehr viele Lehrer die das tun - es gibt eher das Gegenteil :D

die Schule wird langsam zur Langzeittherapiestätte für alle möglichen komischen Leute - das war nicht im Sinne der Aufklärung :D

[chataya]

ich möchte nicht wissen, wie viele lehrer sich am anfang ihrer karriere vornehmen, dass sie genau dass tun wollen und dann an der lethargie oder aufmüpfigkeit der schüler scheitern ... es gibt viele kiddies, die diese null-bock generation voll und ganz mitmachen und die gewalt an schulen nimmt ja auch immer mehr zu. so einfach, wie du es hier darstellst ist es wirklich nicht.

[Wanderfalke]

ich geh nun ja auch ein paar Jährchen zur Schule - und ich kann dir nur erzählen, was ich erlebe und was andere auch so wahrnehmen.

Dass Lehrer scheitern, weil die Leute nicht mitarbeiten, ist doch eher die Ausnahme. Das Problem ist doch vielmehr, dass die Schüler lernen wollen, aber die Lehrer nicht können/wollen.
Besonders auf Gymnasien ist es furchtbar - ich weiß nicht wie es auf anderen Schulformen ist - die Lehrer machen mehr eine Selbstdarstellung, als, dass sie etwas beibrächten.
Die armen armen Lehrer gibt es nicht (mehr)...

Unser Schulsystem bräuchte Reformen. Schulinterne ständige Kontrollen der Lehrer - dann tun sie vielleicht mal was.

[Scubamarco]

ich möchte nicht wissen, wie viele lehrer sich am anfang ihrer karriere vornehmen, dass sie genau dass tun wollen und dann an der lethargie oder aufmüpfigkeit der schüler scheitern

Das Zauberwort hieß und heißt immernoch Authorität.
Selbst bei uns gab es Lehrer die heulend die Klasse verlassen haben
und andere bei den man nicht aufgemuckt hat.
Wenn ein Leher seine Klasse im Griff hat, dann kann er auch was
beibringen.
Ich fand meine Mathelehrerin unmöglich und streng, aber im Nachhinein
muß ich sagen, das sie mir echt was beigebracht hat.

[chataya]

es gibt immer solche und solche, das liegt einfach in der natur der sache. und mit sicherheit gibt es auch leute, die was lernen wollen ... letztendlich kann ich auch nur von meiner erfahrung sprechen und die ist ja auch schon ´ne ganze ecke her und ihr könnt mir glauben, dass ich nicht unbedingt ein vorbild von einem schüler war :emo_biggr . ich könnte mir aber durchaus vorstellen (und das glaube ich auch), dass die problematik nicht nur bei den lehrern liegt, da spielen viele dinge (allen voran die bildungspolitik in unserem wohlorganisierten staat) mit rein.

[blindguard]

eigentlich wollte ich zu diesem thema auch mal eine kleine "geschichte" schreiben, komme im moment aber leider nicht dazu.

habe jedoch hier eineaktuelle nachricht gefunden, die damit zwar eher indirekt in zusammenhang steht, aber sicherlich in die diskussion passt.

Berlin: 60 Prozent mehr Gewalt an Schulen - Politiker spielt Situation runter

In Berlin haben im Vergleich zum vorletzten Schuljahr die gemeldeten Gewaltakte um 60 Prozent zugenommen. Im letzten Schuljahr gab es 894 Fälle, wobei es sich bei 572 Fällen um Körperverletzung handelte, davon 70 Mal mit Waffen.
Die Statistik zählt 198 Gewaltakte in der Grundschule. Die Zahl an Sonderschulen/Sekundarstufen I und Gesamtschulen liegt mit jeweils fast 150 Vorfällen knapp dahinter. In 159 Fällen waren Lehrer das Ziel der Angriffe.

Der Schul-Staatssekretär Härtel (SPD) schiebt diese Entwicklung darauf, dass die Lehrer nun auch kleinere Vorfälle melden würden. Die Opposition sieht das anders und sieht die Ursachen in dem Mangel an Werten und Tugenden.
http://bz.berlin1.de/aktuell/berlin/051109/gewalt.html